Das Pflegeassistenz-Gehalt variiert, abhängig von der Einrichtung, dem Bundesland sowie der Berufserfahrung. Als Pflegeassistent/in, kurz PA, ist man für die Betreuung pflegebedürftiger Menschen zuständig und unterstützt dabei die Fachkräfte für Gesundheits- und Krankenpflege bei den täglich anfallenden Aufgaben. Mit welchem Verdienst unter welchen Bedingungen in diesem Beruf gerechnet werden kann, ist in dieser Übersicht zusammengefasst.
Pflegeassistenz – Gehalt in der Ausbildung
Die ein- bzw. zweijährige Ausbildung zur Pflegeassistenz (PA) wird an Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege oder in Pflegeassistenz-Lehrgängen absolviert. Die Vergütung während der Ausbildung hängt insbesondere von der Einrichtung und dem gültigen Tarifvertrag ab. So verdient eine angehende Pflegeassistenz nach dem Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) 767,90 Euro im ersten Lehrjahr und 976 Euro im zweiten Lehrjahr. Weiterhin gibt es im Vorarlberg (VLB) einen separaten Kollektivvertrag für Soziales und Gesundheitseinrichtungen. Demnach verdienen Azubis im ersten Lehrjahr 625 Euro, im zweiten Lehrjahr 791 Euro. Vergütungen außerhalb dieser Tarifverträge können unterschiedlich ausfallen und variieren.
Ausbildungsjahr | SWÖ | VLB |
Erstes Lehrjahr | 767,90 € | 625,00 € |
Zweites Lehrjahr | 976,00 € | 791,00 € |
Pflegeassistenz – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Nach der Pflegeassistenz-Ausbildung (PA) kann man mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1.450 Euro bis 2.190 Euro rechnen. Je nachdem in welcher Einrichtung man tätig ist und nach welchem Tarifvertrag vergütet wird, können sich die Gehälter unterscheiden. Es gibt außerdem Arbeitgeber/innen, die sich nicht an den bestehenden Tarifverträgen orientieren, sondern eigene Gehälter festlegen.
Ausbildungsplätze als Pflegeassistent/in
Pflegeassistenz – Gehalt nach Art der Einrichtung
Das Gehalt einer Pflegeassistenz ist abhängig von der Einrichtung, in der sie/er arbeitet. In diesem Beruf ist man vielseitig einsetzbar und kann dementsprechend beispielsweise in Krankenhäusern und Kliniken, Senioren- und Pflegeheimen, in der mobilen Hauskrankenpflege, in Rehabilitationszentren oder in Arztpraxen tätig sein. Die Einsatzstätten oder Einrichtungsgruppen (etwa Kuranstalten und Rehabilitationseinrichtungen, Sozial- und Gesundheitseinrichtungen) bezahlen Gehälter nach den geltenden Kollektivverträgen. Es handelt sich dabei um öffentliche Träger. Die Vergütung bei privaten Arbeitgebern/-innen weicht davon in der Regal ab, weil sie eigene Löhne festlegen.
Gehalt nach Kollektivvertrag der Arbeitgebervereine
Nach dem Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft Österreich (gültig ab Jänner 2022) ist das Pflegeassistenz-Gehalt in die Verwendungsgruppe fünf einzuordnen. Dabei liegt der Verdienst in der ersten Stufe bei 2.122 Euro. In der höchsten Stufe können Pflegeassistenten/-innen dann bis zu 2.907 Euro verdienen. Alle zwei Berufsjahre rückt man eine weitere Gehaltsstufe nach vorn.
Stufe | Verwendungsgruppe 5 |
1 | 2.122,00 € |
2 | 2.165,10 € |
3 | 2.228,10 € |
4 | 2.302,00 € |
5 | 2.355,30 € |
6 | 2.396,90 € |
7 | 2.439,10 € |
8 | 2.482,30 € |
9 | 2.525,70 € |
10 | 2.569,00 € |
11 | 2.609,50 € |
12 | 2.651,40 € |
13 | 2.694,80 € |
14 | 2.737,00 € |
15 | 2.778,80 € |
16 | 2.822,00 € |
17 | 2.865,50 € |
18 | 2.907,00 € |
Der separate Kollektivvertrag für Sozial- und Gesundheitseinrichtungen im Vorarlberg ist seit dem 01. Februar 2022 gültig und stuft Pflegeassistenten/-innen in die Verwendungsgruppe vier ein. In der ersten Stufe verdient man 2.345 Euro, in der höchsten Stufe 3.175 Euro.
Gehaltsstufe/Dienstjahr | Verwendungsgruppe 4 |
1 | 2.345 € |
2 | 2.422 € |
3 | 2.491 € |
4 | 2.555 € |
5 | 2.612 € |
6 | 2.666 € |
7 | 2.714 € |
8 | 2.760 € |
9 | 2.801 € |
10 | 2.840 € |
11 | 2.874 € |
12 | 2.906 € |
13 | 2.936 € |
14 | 2.961 € |
15 | 2.987 € |
16 | 3.009 € |
17 | 3.029 € |
18 | 3.047 € |
19 | 3.066 € |
20 | 3.082 € |
21 | 3.097 € |
22 | 3.111 € |
23 | 3.122 € |
24 | 3.132 € |
25 | 3.143 € |
26 | 3.152 € |
27 | 3.160 € |
28 | 3.166 € |
29 | 3.172 € |
30 | 3.175 € |
Gehalt bei Kuranstalten und Rehabilitationseinrichtungen
Wer als Pflegeassistent/in für eine Kuranstalt und Rehabilitationseinrichtung arbeitet, erhält laut dem Kollektivvertrag der Gewerkschaft WKO ein monatlich festgelegtes Gehalt. Der Vertrag ist seit dem 1. April 2022 gültig und läuft voraussichtlich zum 31. März 2023 aus. Demnach zählt man als Pflegeassistenz in die “IV. Verwendungsgruppe – Medizin” und innerhalb dieser wiederum in die Verwendungsgruppe 2. Identische Gehälter erhalten zudem auch Laborassistenzen und Röntgenassistenzen. Folgenden Verdienst legt der Kollektivvertrag fest:
Gehaltsstufe/Dienstjahr | Verwendungsgruppe 2 |
1, 2 | 1.959 € |
3, 4 | 2.000 € |
5, 6 | 2.041 € |
7, 8 | 2.082 € |
9, 10 | 2.123 € |
11, 12 | 2.165 € |
13, 14 | 2.206 € |
15, 16 | 2.248 € |
17, 18 | 2.288 € |
19, 20 | 2.329 € |
21 ,22 | 2.371 € |
23, 24 | 2.412 € |
25, 26 | 2.453 € |
27, 28 | 2.494 € |
29, 30 | 2.536 € |
31, 32 | 2.577 € |
33, 34 | 2.618 € |
ab 35 | 2.660 € |
Dabei rückt man alle zwei Jahre automatisch eine Gehaltsstufe in der Tabelle weiter nach unten. Ab dem 35. Jahr im Job als Pflegeassistent/in bleibt der Verdienst gleich und liegt dann bei 2.660 Euro brutto pro Monat.
Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen
Kirchliche Einrichtungen wie die Caritas oder Diakonie haben in der Regel eigene Tarifverträge. Somit verdient man in der Pflegeassistenz bei der Caritas in Verwendungsgruppe fünf ein Einstiegsgehalt von 2.168,80 Euro. Mit steigender Berufserfahrung kann man in der höchsten Stufe des Vertrages 2.921,10 Euro verdienen.
Stufe | Verwendungsgruppe 5 |
1 | 2.168,80 € |
2 | 2.203,00 € |
3 | 2.245,40 € |
4 | 2.324,90 € |
5 | 2.404,30 € |
6 | 2.484,00 € |
7 | 2.543,70 € |
8 | 2.602,90 € |
9 | 2.662,90 € |
10 | 2.722,40 € |
11 | 2.781,90 € |
12 | 2.821,90 € |
13 | 2.861,60 € |
14 | 2.881,30 € |
15 | 2.901,30 € |
16 | 2.921,10 € |
Pflegeassistent/in Stellenangebote
Pflegeassistenz – Gehalt nach Bundesländern
Neben den Tarifverträgen unterscheiden sich Gehälter zwischen den Bundesländern Österreichs. Das Gehalt einer Pflegeassistenz, die nach dem “Kollektivvertrag für mobile Pflege und Betreuungsdienste in der Steiermark” von der Gewerkschaft vida und der Gewerkschaft gpa vergütet wird, liegt zum Berufsbeginn bei 2.122 Euro brutto im Monat. Dieser Vertrag gilt seit dem 1. Jänner 2022 und definiert auch monatliche Gehaltszuschläge: Für jeden Monat, der in Vollzeit gearbeitet wurde, erhält man 32,40 Euro auf das reguläre Gehalt drauf. Das bedeutet beispielsweise: Nach zehn Jahren im Beruf verdient eine Pflegeassistenz 2.355,30 Euro Bruttomonatslohn. Arbeitet man einen Vollzeitmonat, so beträgt das Gehalt 2.355,30 Euro plus 32,40 Euro, also insgesamt 2.387,70 Euro. Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung des Verdienstes für Vollzeitmonate in den ersten zehn Jahren im Beruf:
Laut diesem Vertrag fallen Pflegeassistenten/-innen in die Verwendungsgruppe 5 und rücken alle zwei Jahre eine weitere Gehaltsstufe auf. Das maximale Gehalt erreicht man nach 35 Jahren bis 36 Jahren im Beruf. Es beträgt dann 2.939,40 Euro pro Vollzeitmonat.
Das durchschnittliche Jahresbruttogehalt von einer Pflegeassistenz (PA) liegt sowohl in Wien als auch in Steiermark bei circa 24.500 Euro pro Monat. Die Vergütung in anderen Bundesländern kann davon nach unten und oben hin abweichen.
Pflegeassistenz – Gehalt nach Alter und Berufserfahrung
Pflegeassistenten/-innen (PA) verdienen in der Regel ein höheres Gehalt, desto älter sie sind. Das liegt daran, dass ältere Mitarbeiter/innen meist mehr Berufserfahrung mitbringen. Während man als Berufseinsteiger/in in der Pflegeassistenz im Durchschnitt 1.900 Euro verdient, liegt das Gehalt mit vier bis neun Jahren Erfahrung im Schnitt bei 2.150 Euro. Eine Senior-PA mit über zehn Jahren Berufserfahrung kann mit einer Vergütung von 2.400 Euro rechnen. Somit steigt der Verdienst über die Jahre im Schnitt um 500 Euro. Wer mehr als 20 Jahre im Beruf tätig ist, kann dann bis zu 2.500 Euro verdienen.
Pflegeassistenz (PA) – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Im Durchschnitt verdient eine Pflegeassistenz (PA) 2.120 Euro. Im Vergleich mit anderen Berufen im Bereich der Pflege und des Sozialen liegt die Pflegeassistenz tendenziell im unteren Bereich der Vergleichstabelle. So erhält ein/e Fachsozialbetreuer/in oder eine Hebamme mit rund 2.400 Euro im Durchschnitt 300 Euro mehr als die PA. Eine Krankenschwester erwirtschaftet ebenfalls ein höheres Gehalt, nämlich fast 200 Euro mehr. Eine Heimhilfe verdient mit 1.950 Euro jedoch weniger Gehalt als die Pflegeassistenz.
Beruf | Bruttomonatsgehalt |
Fach-Sozialbetreuer/in | 2.460 € |
Hebamme | 2.430 € |
Krankenschwester | 2.290 € |
Pflegeassistent/in | 2.120 € |
Heimhilfe | 1.950 € |
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Als Pflegeassistent/in ist man zu regelmäßigen Fortbildungen verpflichtet, die zu einem höheren Gehalt beitragen könnten. Deshalb müssen innerhalb von fünf Jahren mindestens 40 Fortbildungsstunden nachgewiesen werden. Abgesehen von den verpflichtenden Fortbildungen in der Pflege kann man jedoch auch mit weiteren Fort- und Weiterbildungen als Pflegeassistenz den Verdienst erhöhen. Mit neuen Qualifikationen und vertieften Kenntnissen ist es dann möglich, neue Aufgaben sowie mehr Verantwortung zu übernehmen. Denkbar ist es auch, den Arbeitsbereich dementsprechend zu wechseln.
Fachweiterbildungen und Spezialisierungen
Wer über zwei Jahre Berufserfahrung als Vollzeitkraft als Pflegeassistent/in besitzt, kann zum Beispiel eine verkürzte Ausbildung im gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege absolvieren. Außerdem ist es möglich, an der FH Gesundheit in Tirol den Bachelor-Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege mit verkürzter Dauer abzulegen.
Eine Ausbildung zur Pflegefachassistenz (PFA) ist ebenfalls eine Möglichkeit zum Berufsaufstieg. Darüber hinaus stehen zahlreiche Fachweiterbildungen zur Auswahl, zum Beispiel:
- Pflege bei psychiatrischen Erkrankungen
- Pflege bei Demenz
- Palliativpflege
- Geriatrische Pflege
- Pflege bei Kindern und Jugendlichen
- Komplementäre Pflege (Naturheilkunde).
Administrative Weiterbildung
Mit einer administrativen Weiterbildung kann man sich als Pflegeassistent/in verstärkt auf die verwaltungstechnische und organisatorische Arbeit konzentrieren. Daher kommen für PA mit administrativem Interesse jegliche Weiterbildungen im Bereich Management in Frage. Dazu gehören zum Beispiel die Weiterbildungen basales und mittleres Pflegemanagement, Qualitätsmanagement, Pflegeprojektmanagement, Casemanagement sowie Entlassungsmanagement. Darüber hinaus ist noch eine Weiterbildung zur Praxisleitung möglich.
Pflegestudium
Für Pflegeassistenten/-innen, die die nötigen Zugangsvoraussetzungen mitbringen, kommt außerdem ein Pflegestudium als Weiterbildung in Frage. Denn es gibt an verschiedenen Hochschulen und Universitäten unterschiedlichste Studienangebote im Pflegebereich. Dabei gibt es sowohl Studiengänge im medizinischen Feld wie Gerontologie und soziale Innovation, Psychosomatik für Gesundheitsdienste oder Gesundheitswissenschaft, als auch Studien im pädagogisch-medizinischen Feld, zum Beispiel Gesundheits- und Pflegepädagogik oder Migration und Gesundheit. Mit solch einer Qualifikation gehen in der Regel höhere Gehälter einher.
Stellenangebote als Pflegeassistenz finden
Wer noch auf der Suche nach einem Job ist, findet hier auf Medi-Karriere Stellenangebote für Pflegeassistenten/-innen, Stellen als Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder Jobs in der Krankenpflege.
1. Pflegeassistenz, www.ooe.arbeiterkammer.at (letztes Abrufdatum: 22.07.2022)
2. Der SWÖ Kollektivvertragsabschluss 2022, www.gpa.at (letztes Abrufdatum: 22.07.2022)
3. Private Sozial- und Gesundheitsorganisationen VLB, www.kollektivvertrag.at (letztes Abrufdatum: 22.07.2022)
4. Pflegeassistent*in Weiterbildung und Karriere, www.bic.at (letztes Abrufdatum: 22.07.2022)
5. Weiterbildungen in medizinischen Gesundheitsberufen, www.wien.gv.at (letztes Abrufdatum: 22.07.2022)