Das Laborassistent-Gehalt wird von verschieden Faktoren beeinflusst, wie beispielsweise der Art der Einrichtung. Typische Beschäftigungsorte für Laborassistenten/-innen sind medizinische Labore in verschiedenen Einrichtungen der Gesundheitsbranche, wie etwa Universitätskliniken oder Forschungsinstitute. Im beruflichen Alltag untersuchen sie unter anderem Proben (z. B. Blut, Gewebe) und sammeln mithilfe ihrer Tätigkeit nützliche Informationen für medizinische Prozesse.
Je nach Beschäftigungsort und Größe der Einrichtung kann auch das Monatsgehalt unterschiedlich hoch ausfallen. Welche Faktoren Einfluss auf das Bruttogehalt haben und mit welchem Verdienst eine Assistenz im Labor in Österreich letztendlich rechnen kann, zeigen die hier vorgestellten Gehaltsangaben.
Laborassistent/in – Gehalt in der Ausbildung
Während der Ausbildung erhält der/die angehende Laborassistent/in kein Gehalt. Die schulische Ausbildung zur Laborassistentin beziehungsweise zum Laborassistenten findet an Schulen für medizinische Berufe in der Regel in Vollzeit statt. Zunächst erlernt man Grundlagen, die für alle Ausbildungen in den medizinischen Assistenzberufen (MAB) gleich sind. Darauf aufbauend besuchen angehende Laborassistenzen das Aufbaumodul, in dem sie spezielles Wissen zu genau diesem Assistenzjob lernen. Wer schon eine Ausbildung in einem anderen MAB hat, besucht nur dieses Aufbaumodul und macht dann eine sogenannte “Spezialausbildung”.
Die Ausbildung für Laborassistentinnen und Laborassistenten kostet in der Regel zwischen 4.000 Euro und 6.000 Euro. Um diesen Betrag stemmen zu können, gibt es die Möglichkeit auf Förderungen vom Land. Genauere Informationen darüber erhält man beispielsweise auf den Webseiten entsprechender Anbieter und Schulen. Außerdem kann man, neben der Option, die Ausbildung in Vollzeit zu absolvieren, den Job auch auf dem dualen Bildungsweg erlernen. Macht man die Lehre berufsbegleitend, ist man in einem Betrieb tätig und erhält ein Gehalt.
Laborassistent/in – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Das Einstiegsgehalt für den Beruf Laborassistent/in liegt zwischen 1.550 Euro und 2.000 Euro. Damit beträgt das jährliche Gehalt zu Beginn der Karriere zwischen 18.600 Euro und 24.000 Euro brutto. Diese Gehaltsspanne kommt zustande, weil je nach Einrichtungsart und Bundesland unterschiedliche Kollektivverträge greifen können, in denen andere Gehälter definiert sind. Jedoch ist nicht für jeden Einrichtungstyp und nicht für alle Bundesländer ein solcher Vertrag vorhanden. Außerdem kommen abhängig von der Einrichtung und dem Arbeitgebenden auf die Gehälter noch Zusatzzahlungen wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld hinzu.
Laborassistent/in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Das Durchschnittsgehalt eines/-r Laborassistenten/-in bewegt sich zwischen 25.800 Euro und 49.200 Euro. Daraus ergibt sich ein Median von 37.500 Euro, was ein Monatsbruttogehalt von rund 3.100 Euro bedeutet. Laut einem großen Gehaltsportal liegt das durchschnittliche Bruttogehalt für diesen Beruf allerdings real deutlich niedriger, nämlich bei 33.600 Euro, was einem monatlichen Verdienst von 2.800 Euro entspricht.
Wer den Beruf ergreift, arbeitet in verschiedenen Einrichtungen der Gesundheits-Branche. Diese können in kirchlicher, privater oder öffentlicher Hand liegen. Die Trägerschaft wirkt sich wiederum auf das Gehalt aus. Außerdem kommt es auch darauf an, wie groß die Einrichtung ist, in der man arbeitet. Übernimmt man etwa viel Verantwortung, weil nicht so viele Menschen im Betrieb tätig sind, könnte das mehr Gehalt bedeuten.
Gehalt in einer kirchlichen Einrichtung
Ist man als Laborassistent/in bei einer kirchlichen Einrichtung tätig, gelten für spezielle Träger jeweils eigene Kollektivverträge. So gibt es z. B. den Kollektivvertrag der Barmherzigen Brüder, der mit den Gewerkschaften OGB und vida sowie den Ordensspitälern Oberösterreich ausgehandelt wurde. Darin sind folgende Gehälter festgeschrieben:
Gehaltsstufe | Gehalt |
1 | 2.068,40 € |
2 | 2.109,40 € |
3 | 2.150,50 € |
4 | 2.191,80 € |
5 | 2.233,40 € |
6 | 2.275,50 € |
7 | 2.317,30 € |
8 | 2.359,90 € |
9 | 2.402,30 € |
10 | 2.445,20 € |
11 | 2.487,70 € |
12 | 2.530,30 € |
13 | 2.572,70 € |
14 | 2.615,30 € |
15 | 2.658,00 € |
Man steigt dabei als Laborassistent/in mit jedem Berufsjahr eine Gehaltsstufe weiter auf. So erhält man dann nach zwölf Jahren im Beruf an einem der Ordensspitäler Österreichs, das der Trägerschaft der Barmherzigen Brüder angehört, 2.530,30 Euro brutto pro Monat. Nach diesem Schema werden beispielsweise auch Röntgenassistenzen und Medizinische Masseure/-innen bezahlt. Alle Angaben beziehen sich auf die Bruttogehälter.
Gehalt bei privaten Arbeitgebenden
Wer in einer Privatkrankenanstalt tätig ist, fällt in die Gehaltsstufe EII. Nach dem speziell dafür geltenden Kollektivvertrag erhält man alle zwei Jahre mehr Gehalt. Die Staffelung sieht dabei folgende Gehälter vor:
Gehaltsstufe | Gehalt |
1 | 2.007,56 € |
2 | 2.049,83 € |
3 | 2.092,10 € |
4 | 2.134,37 € |
5 | 2.176,63 € |
6 | 2.218,89 € |
7 | 2.261,17 € |
8 | 2.303,43 € |
9 | 2.345,70 € |
10 | 2.387,97 € |
11 | 2.430,23 € |
12 | 2.472,52 € |
13 | 2.514,78 € |
14 | 2.557,04 € |
15 | 2.599,30 € |
16 | 2.641,73 € |
17 | 2.684,68 € |
18 | 2.727,61 € |
Demnach erhält man in einer Privatkrankenanstalt nach zehn Jahren im Beruf rund 2.220 Euro brutto pro Monat und mit zwanzig Jahren Berufserfahrung circa 2.389 Euro monatlich.
Gehalt bei Kuranstalten und Rehabilitationseinrichtungen
Nach der Lohn-/Gehaltsordnung für Angestellte und Arbeiter/innen in Kuranstalten und Rehabilitationseinrichtungen gelten nach dem aktuellen Kollektivvertrag der Gewerkschaft WKO folgende Regelungen für die Höhe Gehälter:
Dienstjahre | Rehabilitationsbetriebe | Kurbetriebe, Mischbetriebe |
1 – 2 | 1.826 € | 1.796 € |
3 – 4 | 1.867 € | 1.836 € |
5 – 6 | 1.909 € | 1.876 € |
7 – 8 | 1.949 € | 1.916 € |
9 – 10 | 1.991 € | 1.957 € |
11 – 15 | 2.082 € | 2.046 € |
16 – 20 | 2.172 € | 2.136 € |
21 – 25 | 2.263 € | 2.226 € |
26 – 30 | 2.354 € | 2.314 € |
31 – 35 | 2.444 € | 2.404 € |
ab 36 | 2.536 € | 2.493 € |
Das Gehalt nach dreizehn Jahren im Beruf liegt demnach bei 2.082 Euro brutto, wenn man in einem Rehabilitationsbetrieb arbeitet, beziehungsweise bei 2.046 Euro brutto, bei einer Tätigkeit im Kultur-/Mischbetrieb. Die gleichen Gehälter erhält man nach diesem Kollektivvertrag der WKO auch als Röntgenassistenz und als Pflegeassistenz. Schließlich fallen diese Berufe alle in die gleiche Gehaltsgruppe.
Laborassistent/in – Gehalt nach Bundesländern
Die Höhe des Verdiensts als Laborassistent/in hängt nicht nur von der Art der Einrichtung ab. Denn ein weiterer Faktor dafür ist das Bundesland. Für die Angestellten bei Ärzten/innen in Gruppenpraxen oder Primärversorgungseinheiten gelten die Kollektivverträge der Gewerkschaft GPA. In den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol, Wien und Steiermark greift jeweils ein eigener Kollektivvertrag. Laborassistentinnen und Laborassistenten erhalten demnach dieses Gehalt:
Bundesland | Dienstjahre | Gehalt |
Niederösterreich | 1 | 1.645,00 € |
4 | 1.724,00 € | |
7 | 1.794,00 € | |
11 | 1.873,00 € | |
Oberösterreich | 1 | 1.637,50 € |
3 | 1.704,50 € | |
5 | 1.775,50 € | |
9 | 1.915,00 € | |
11 | 1.983,50 € | |
13 | 2.019,00 € | |
15 | 2.055,00 € | |
17 | 2.086,00 € | |
19 | 2.120,50 € | |
21 | 2.152,50 € | |
Tirol | 1 | 1.616,00 € |
2 | 1.631,00 € | |
3 | 1649,00 € | |
4 | 1659,00 € | |
5 | 1675,00 € | |
6 | 1688,00 € | |
7 | 1702,00 € | |
8 | 1717,00 € | |
9 | 1732,00 € | |
10 | 1747,00 € | |
11 | 1760,00 € | |
12 | 1773,00 € | |
13 | 1789,00 € | |
14 | 1.802,00 € | |
15 | 1.818,00 € | |
16 | 1.833,00 € | |
17 | 1.848,00 € | |
18 | 1.863,00 € | |
19 | 1.877,00 € | |
20 | 1.893,00 € | |
21 | 1.910,00 € | |
22 | 1.926,00 € | |
23 | 1.944,00 € | |
24 | 1.962,00 € | |
25 | 1.980,00 € | |
Wien | 1 – 3 | 1.824,00 € |
4 – 6 | 1.929,00 € | |
7 – 9 | 2.024,00 € | |
10 + | 2.118,00 € | |
Steiermark | 1 | 1.548,00 € |
2 | 1.554,00 € | |
3 | 1.554,00 € | |
4 | 1.562,00 € | |
5 | 1.569,00 € | |
6 | 1.575,00 € | |
7 | 1.582,00 € | |
8 | 1.590,00 € | |
9 | 1.597,00 € | |
10 | 1.603,00 € | |
11 | 1.610,00 € | |
12 | 1.617,00 € | |
13 | 1.636,00 € | |
14 | 1.676,00 € | |
15 | 1.715,00 € | |
16 | 1.746,00 € |
Nach diesen Angaben erhält man folglich in Wien das höchste Einstiegsgehalt (rund 1.820 Euro) und in Steiermark das niedrigste (rund 1.550 Euro). Am Ende der Karriere verdient ein/e Laborassistent/in somit in Oberösterreich, nach 21 Jahren im Beruf, mit rund 2.150 Euro das höchste Gehalt. In Steiermark mit 1.746 Euro, nach 16 Jahren im Job, erhält man das niedrigste maximale Gehalt. Alle Angaben beziehen sich auf den Bruttoverdienst für Angestellte bei Ärzten/-innen in Gruppenpraxen oder Primärversorgungseinheiten, die nach dem GPA-Kollektivvertrag entlohnt werden.
Laborassistent/in – Gehalt nach Alter und Berufserfahrung
Bei den oben angeführten Gehaltsangaben aus den verschiedenen Kollektivverträgen, die das Gehalt im Beruf Laborassistent/in regeln, zeigt sich: Steigen die Berufserfahrung und damit auch das Alter an, klettert auch das Gehalt nach oben.
Das Einstiegsgehalt als Laborassistenz in einer Einrichtung, die von den Barmherzigen Brüdern betrieben wird, beläuft sich auf circa 2.000 Euro brutto im Monat. Wenn man allerdings in einer Gruppenpraxis arbeitet, liegt es bei 1.645 Euro in Niederösterreich und bei 1.548 Euro in Steiermark.
Nach zehn Jahren im Beruf in einem Rehabetrieb, für den der Kollektivvertrag der WKO greift, erhält man 1.991 Euro. Arbeitet man gleich lange, aber in einer Gruppenpraxis in Tirol, verdient ein/e Laborassistent/in, laut dem Kollektivverttrag der GPA, 1.747 Euro.
Es kommt also nicht nur darauf an, für wen man arbeitet, sondern auch wie lange schon und an welchem Ort. Darüber hinaus entscheidet oftmals der Kollektivvertrag über die Höhe der Löhne. Sofern kein entsprechender Vertrag den Verdienst festlegt, ist Verhandlungsgeschick im Bewerbungsgespräch gefragt.
Laborassistent/in Stellenangebote
Laborassistent/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Das durchschnittliche Gehalt eines/-r Laborassistenten/-in liegt bei 2.800 Euro im Monat. Betrachtet man jedoch die Gehaltsangaben aus den oberen Tabellen, die aus den Kollektivverträgen stammen, so lässt sich Folgendes feststellen: Der Median beläuft sich für das Gehalt eines/-r Laborassistenten/-in auf rund 2.000 Euro monatlich. Das Durchschnittsgehalt beträgt 2.800 Euro.
Der Unterschied zwischen Median und Durchschnitt
Der Median bezeichnet einen Wert, der genau in der Mitte aller relevanten Werte liegt. In diesem Fall also das Gehalt, das genau in der Mitte zwischen dem Höchsten und Niedrigsten ist. Um den Durchschnitt zu erhalten, addiert man alle Gehälter und dividiert diese Zahl anschließend durch die Anzahl der addierten Beträge. Möchte man beispielsweise den Durchschnitt von drei Zahlen berechnen, so rechnet man diese Drei zusammen und teilt diese Summe danach durch drei. Das Median und der Durchschnitt unterscheiden sich also.
Im Vergleich mit anderen Berufen aus der Branche Gesundheit liegt das Bruttogehalt von Laborassistenten/-innen, die nach Kollektivverträgen entlohnt werden, mit einem Median von circa 2.000 Euro monatlich im unteren Mittelfeld: Denn ein/e Medizinische/r Masseur/in verdient etwa 1.960 Euro brutto durchschnittlich im Monat. Das Physiotherapeut-Gehalt beträgt 2.560 Euro, der Verdienst einer Medizinischen Fachassistenz 2.030 Euro. Zieht man jedoch das Durchschnittsgehalt von 2.800 Euro heran, das ein großes Gehaltsportal ermittelt hat und vergleicht das mit dem Verdienst der aufgezählten anderen Berufsgruppen, dann läge das Laborassistent-Gehalt im oberen Bereich.
Laborassistent/in – Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Wer als Laborassistent/in ein höheres Gehalt pro Jahr verdienen möchte, kann das durch Fort- und Weiterbildungen erreichen. Darin kann es sich um Themen zur fachlichen Vertiefung handeln und auch um Kurse zur Weiterqualifikation. Beispiele, worum es in gehen kann, sind:
- Hygiene
- Good Laboratory Practice
- Diagnostik
- Strahlenschutz
- Konfliktmanagement
- EDV
Bei Good Labaratory Practice (GLP) handelt es sich um einen formalen Rahmen, der reguliert, wie Sicherheitsprüfungen von unterschiedlichen Materialien im Labor vorgenommen werden dürfen. Österreich hat dafür eigene Regeln festgelegt, die man als Laborassistent/in in einer Weiterbildung erlernen kann. Außerdem besteht die Option, als Laborassistent/in eine Schulung zu besuchen. Sie ermöglicht, Neues über Themen wie Erste Hilfe, Qualitätssicherung oder Führungskompetenzen zu lernen. Es muss also in den Weiterbildungen nicht unbedingt um den Fachbereich Medizin gehen, sondern um Kompetenzen, die sich gut in den Beruf integrieren lassen.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Ausbildungsweg im MAB-Bereich fortzusetzen und Medizinische Fachassistenz zu werden. Dafür kann man sich die Lehre als Laborassistent/in anrechnen lassen und dadurch die Ausbildungsdauer etwas verkürzen. Geht man diesen Bildungsweg, so kommen mehr Verantwortung, Kompetenzbereiche und Fachwissen auf einen zu.
Stellenangebote für Laborassistenten/-innen
Wer noch auf der Suche nach Jobs im Gesundheitswesen ist, findet auf Medi-Karriere eine große Auswahl, beispielsweise an Ordinationsassistentin-Jobs, Stellenangebote als Laborassistent/in und Stellen in der Verwaltung.
1. www.gpa.at/kollektivvertrag/gesundheit-und-soziales/arztpraxen-labors (Abrufdatum: 09.09.2022).
2. www.wko.at/service/kollektivvertrag/lohn-gehalt-kuranstalten-rehabilitationseinrichtungen-2022.html (Abrufdatum: 09.09.2022).
3. www.barmherzige-brueder.at/dl/KOKtJmoJOnmJqx4KJKJmMJKkOmK/Kollektivvertrag-2021_PDF (Abrufdatum: 09.09.2022).