Das Fußpfleger-Gehalt orientiert sich an verschiedenen Faktoren, beispielsweise der Berufserfahrung und dem Arbeitsort. Im Beruf als Fußpflegerin oder Fußpfleger kümmert man sich darum, dass alle Kunden/-innen gesunde Füße bekommen oder das so bleibt. Die Methoden, die dazu bei der Pediküre Anwendung finden, sind vielfältig. Schönheitspflege liegt als Komponente von Self-Care aktuell sogar im Trend, weshalb die Nachfrage nach professioneller und medizinischer Fußpflege hoch ist. Denn auch das Gesundheitsbewusstsein der Menschen sowie die Bereitschaft, für gesundheitliche und kosmetische Behandlungen Geld auszugeben, steigen seit einigen Jahren stetig an.
Die Aufgaben von Fußpfleger/innen umfassen dabei nicht nur rein kosmetische Behandlungen, sondern spielen auch für die medizinische Fußpflege und die nicht-ärztliche Versorgung des Fußes eine wichtige Rolle. Welche Faktoren dabei das Bruttogehalt beeinflussen und welche Aufstiegsmöglichkeiten der Job bietet, ist im folgenden Artikel zu lesen.
Fußpfleger/in – Gehalt in der Ausbildung
Das Gehalt, das ein/e Fußpfleger/in während der Ausbildung mindestens erhält, ist seit Jänner 2022 für ganz Österreich geregelt. Denn seither gibt es für diese Lehre neue kollektivvertragliche Mindestsätze, die definieren, was man brutto pro Monat verdient. Die Informationen stammen aus dem Kollektivvertrag der Gewerkschaft WKO Österreich und gelten für Fachfußpfleger/innen in jedem Bundesland:
Fußpfleger/in | 1.Lehrjahr | 2.Lehrjahr | 3.Lehrjahr | 4.Lehrjahr |
Beträge in Euro | 600 | 700 | 889 | 980 |
Im Vergleich hierzu sah der monatliche Verdienst aller Lehrlinge im Bereich der Fachfußpflege bisher, wie folgt aus:
Fußpfleger/in | 1.Lehrjahr | 2.Lehrjahr | 3.Lehrjahr | 4.Lehrjahr | Gültig ab |
Beträge in Euro | 580 | 675 | 900 | 1000 | 01.01.2022 |
Auch diese Angaben stammen von der WKO Österreich. Wer in die Branche einsteigen möchte, erhält also in der Lehre ein höheres Gehalt als noch vor einem Jahr. Denn die Ergebnisse der Vertragsverhandlungen haben ergeben, dass das Lehrlingseinkommen pro Jahr nun mindestens 11 Euro mehr als bisher beträgt.
Da diese Angaben allerdings den Mindestverdienst festlegen, ist es jedoch möglich, dass der Ausbildungsbetrieb höher entlohnt. Genaue Informationen dazu kann man über eine E-Mail-Adresse, die meistens auf der jeweiligen Webseite angegeben ist, herausfinden. Eine solche E-Mail mit Nachfragen zum Einkommen in der Lehre zu schreiben, empfiehlt sich nach einem Bewerbungsgespräch.
Ausbildungsplätze als Fußpfleger/in
Fußpfleger/in – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Das Gehalt eines/-r Fußpflegers/-in zum Einstieg beziehungsweise der Mindestlohn nach der Ausbildung wird ebenfalls kollektivvertraglich geregelt. Dabei ist es entscheidend, in welche Lohngruppe sie/er eingeordnet wird. Eine detaillierte Erläuterung der Gruppierungen folgt im nächsten Abschnitt. Grundsätzlich kommt es bei der Höhe des Einkommens vor allem auf die Art der Lehre sowie den letzten Abschluss an.
Jahr 1 und 2 | Jahr 1 | ||
1a) | 1.610 € | 2a) | 1.580 € |
1b) | 1.650 € | 2b) | 1.560 € |
2c) | 1.590 € | ||
3) | 1.550 € |
Fußpfleger/in – Gehalt nach Lohngruppe
In Österreich werden Fußpfleger/innen, Masseure/-innen und Kosmetiker/innen in drei Lohngruppen unterteilt. Wer einen dieser Jobs ergreift, sollte keine Scheu davor haben, für kosmetische oder medizinische Zwecke den Körper anderer Menschen zu behandeln. Bei der Einteilung in die jeweilige Gruppe spielt in erster Linie die Art der Lehre beziehungsweise des Abschlusses eine entscheidende Rolle.
Einen Überblick bietet hier die kollektivvertragliche Regelung der Mindestlöhne. Die Zahlen und Buchstaben in der linken Spalte bezeichnen die jeweilige Lohngruppe, die in der rechten Spalte beschrieben wird. Unter den Gruppen steht jeweils das Gehalt, das man für die Arbeit erhält.
1. | Berufsgruppe 1 – Facharbeiter/innen | |
1a. | Facharbeiter/in mit Lehrabschlussprüfung bzw. Befähigungsprüfung in einem der Lehrberufe Fußpfleger, Kosmetiker oder Masseur sowie andere Facharbeiter/innen, wenn sie überwiegend in ihrem erlernten Beruf eingesetzt sind. | |
im 1. und 2. Jahr der Berufstätigkeit | 1.610 € | |
im 3. bis 5. Jahr der Berufstätigkeit | 1.660 € | |
ab dem 6. Jahr der Berufstätigkeit | 1.710 € | |
1b. | Facharbeiter/in mit mehreren Lehrabschlussprüfungen bzw. Befähigungsprüfungen in den Lehrberufen Fußpfleger, Kosmetiker, Masseur oder Friseur, sofern sie auch betrieblich in mehreren fachlichen Kompetenzen eingesetzt werden. | |
im 1. und 2. Jahr der Berufstätigkeit | 1.650 € | |
im 3. bis 5. Jahr der Berufstätigkeit | 1.700 € | |
ab dem 6. Jahr der Berufstätigkeit | 1.760 € | |
2. | Berufsgruppe 2 – Angelernte Arbeiter/innen | |
2a. | Arbeiter/in mit fachspezifischer Ausbildung, die/der Facharbeiten des Fußpfleger-, Kosmetiker- oder Masseurgewerbes verrichtet, aber über keine Lehrabschlussprüfung verfügt. | 1.580 € |
2b. | Arbeiter/in mit einer Ausbildung, die den Anforderungen der Anlage 1 der Fußpflege-Verordnung (BGBl II vom 28.1.2003 Nr. 48) bzw. der Anlage 1 der Massage-Verordnung (BGBl. II Nr. 68/2003) entspricht bzw. einer Ausbildung in einem oder mehreren für das ganzheitlich in sich geschlossene System nach dem BGBl. II Nr. 68/2003. Im Fachbereich “Kosmetik” benötigt es einen Nachweis über eine Ausbildung von zumindest 650 Stunden bei einem anerkannten Bildungsträger, um als Arbeiter/in mit Ausbildung zu gelten. | |
im 1. Jahr der Berufstätigkeit | 1.560 € | |
im 2. und 3. Jahr der Berufstätigkeit | 1.600 € | |
ab dem 4. Jahr erfolgt eine Einstufung in die Lohnkategorie 1, 3. bis 5. Jahr der Berufstätigkeit. | s.o. | |
3 | Berufsgruppe 3 – Hilfskräfte | |
Arbeiter/innen ohne fachspezifische Ausbildung, die Reinigungsarbeiten oder Hilfsarbeiten, egal welcher Art, verrichten. | 1.550 € |
In der Fußpflege- und Kosmetik-Branche kommt es also einerseits darauf an, welchen Ausbildung man hat, andererseits aber auch auf die Tätigkeit und die Aufgaben im Arbeitsalltag. Darüber hinaus spielt die Berufserfahrung eine Rolle, die man beispielsweise im Bereich “Medizinische Fußpflege” mitbringt. Denn so verdient man als Hilfskraft beispielsweise monatlich 1.550 Euro brutto, während eine Fußpflegerin mit vier Jahren Berufserfahrung und mit mehreren Fachgebieten sowie Ausbildungen 1.700 Euro brutto im Monat erwirtschaftet.
Fußpfleger/in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Das Gehalt, das ein/e Fußpfleger/in brutto pro Monat erhält, ist unterschiedlich je nach Ort, an dem man eine Stelle erhalten hat. In diesem Job kann sie/er einen rein kosmetischen Weg einschlagen oder sich auf die medizinische, nicht-ärztliche Heilkunde am Fuß spezialisieren. Die klassische Fußpflege deckt dabei einen Großteil der Behandlungsmöglichkeiten ab, kann jedoch durch die diabetische Fußpflege erweitert werden. Zudem gibt es bei Bedarf, wie bereits erwähnt, weitere Zusatzbehandlungen, mit der die Spezialisierung und Weiterbildung als Fußpfleger/in einhergeht.
Durch die kollektivvertragliche Regelung der Mindestlöhne spielt die Art der Einrichtung für die Höhe des Gehalts eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ist hierbei relevant, ob die Fachkräfte ausschließlich als Fußpfleger/in oder in einem weiteren Bereich ausgebildet sind.
Das Einstiegsgehalt liegt im Durchschnitt bei 1.345 Euro, das durchschnittliche Gehalt allgemein bei 1.710 Euro monatlich, was einer jährlichen Vergütung von 20.520 Euro entspricht.
Fußpfleger/in – Gehalt nach Bundesländern
Der Geltungsbereich für die kollektivvertraglichen Regelungen der Mindestlöhne in Österreich bezieht sich auf alle Bundesländer gleichermaßen. Das Gehalt der Fußpfleger/innen ist demnach kaum von der Wahl des Standortes abhängig, sondern vielmehr davon, wie viel Arbeitgeber/innen bereit sind, über diesen Mindestsätzen zu bezahlen.
Fußpfleger/in Stellenangebote
Fußpfleger/in – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Die Gruppe der Fußpfleger/innen ist noch immer stark weiblich geprägt. Dies ist auch den Lehrlingszahlen der vergangenen Jahre in Österreich zu entnehmen. Das Geschlecht wirkt sich nicht nachweislich auf das Gehalt aus, wie diese Daten der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) zeigen:
Anzahl/Jahr | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
Männlich | 7 | 8 | 9 | 9 |
Weiblich | 743 | 731 | 690 | 657 |
Gesamt | 750 | 739 | 699 | 666 |
Frauenanteil | 99,1 % | 98,9% | 98,7% | 98,6% |
Das Alter beziehungsweise die Jahre an Berufserfahren spielen hingegen durchaus eine Rolle bei der Verteilung des Verdienstes. So erhalten Fußpfleger/innen mit zunehmenden Jahren im Beruf ein höheres Gehalt, als zu Beginn der Tätigkeit. Unter welchen Voraussetzungen man in welche Gruppe (linke Spalte) fällt, ist oben aufgeschlüsselt worden.
Jahr 1 und 2 | Jahr 3 und 5 | Ab Jahr 6 | |
1a) | 1.610 € | 1.660 € | 1.710 € |
1b) | 1.650 € | 1.700 € | 1.760 € |
Facharbeiter/innen erhalten nach diesen Gehaltsangaben in den ersten zwei Jahren 1.610 Euro brutto monatlich, wenn sie in einer erlernten Tätigkeit arbeiten. Hat mach als Facharbeiter/in mehrere Qualifikationen und wendet diese im Arbeitsalltag auch an, dann erhält man in den ersten zwei Jahren im Beruf 1.650 Euro.
Für die anderen Berufsgruppen, die oben vorgestellt wurden, gelten folgende Verdienstregelungen:
Jahr 1 | Jahr 2 und 3 | Ab Jahr 4 | |
2a) | 1.580 € | ||
2b) | 1.560 € | 1.600 € | 1.700 € |
3) | 1.550 € |
Auch diese Daten stammen vom WKÖ. Bisher wurden demzufolge keine Mindestgehälter für die Berufsgruppen Arbeiter/innen und Hilfskräfte nach dem ersten Berufsjahr definiert.
Fußpfleger/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Im Vergleich mit verwandten Berufen liegt der durchschnittliche Verdienst von Fußpfleger/innen im unteren Spektrum. Die folgende Tabelle zeigt das jeweilige Durchschnittsgehalt und bezieht sich dabei auf das Bruttogehalt, das im jeweiligen Beruf pro Monat verdient wird.
Fußpfleger/in | 1.710 € |
Pflegeassistent/in | 2.100 € |
Kosmetiker/in | 1.730 € |
Medizinische/r Masseur/in | 1.900 € |
Fußpfleger/in – Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Nach abgeschlossener Lehrausbildung gibt es für Fußpfleger/innen die Möglichkeit, Weiterbildungskurse über Themen, wie beispielsweise die Fußreflexzonenmassage oder besondere Behandlungen bei Diabetes, zu besuchen. Diese werden unter anderem von Weiterbildungseinrichtungen, wie dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) oder dem Berufsförderungsinstitut (BFI), angeboten. Diese Kurse beinhalten in der Regel allerdings keine Aufstiegsmöglichkeiten beziehungsweise ein höheres Gehalt. Jedoch eignet man sich dadurch mehr Wissen über den Job an und kann das Dienstleistungs-Portfolio erweitern.
Weitere Fortbildungsmöglichkeiten sind:
- Diabetische Fußpflege
- Fußreflexzonenmassage
- Podologische Fußpflege
- Sozialkompetenzen: Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Stressmanagement
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit für fachübergreifende Spezialisierungen. So können Fußpfleger/innen, mit entsprechender Berufserfahrung, Seminare zum/-r Teamleiter/in, Filialleiter/in oder auch Lehrlingsausbilder/in besuchen. Danach kann man sich dann auch auf solche Stellen bewerben und hat somit weitere Berufsaussichten an der Hand. Diese Bereiche können dann durchaus mit einer höheren Position sowie einem höheren Verdienst einhergehen.
Stellenangebote als Fußpfleger/in finden
Wer noch auf der Suche nach einem passenden Stellenangebot ist, findet hier auf Medi-Karriere eine große Auswahl, beispielsweise an Fußpflege-Jobs, Jobs als Masseur/in und medizinische/r Bademeister/in und Stellenangebote in der Verwaltung.
1. www.wko.at/service/kollektivvertrag/lohnordnung-fusspfleger-kosmetiker-masseurgewerbe-2021.html (Abrufdatum: 24.08.2022).
2. www.wko.at/service/kollektivvertrag/kollektivvertrag-fusspfleger-kosmetiker-masseurgewerbe-2021.html (Abrufdatum: 24.08.2022).
3. www.ogb.co.at (Abrufdatum: 24.08.2022).