Das Gehalt, das ein/e Fachsozialbetreuer/in erhält, orientiert sich meistens an Kollektivverträgen. Fach-Sozialbetreuer/innen können aufgrund ihrer Qualifikationen unterschiedlichen Schwerpunkten folgen. Die Schwerpunkte betreffen die Bereiche Altenarbeit, Familienarbeit, Behindertenarbeit, Behindertenbegleitung oder Heimhilfe. Das Feld der Sozialbetreuung wird mit einem Gesamtanteil von 79 % vorwiegend von weiblichen Fachkräften ausgeübt.
Prinzipiell kann innerhalb des Berufsfeldes der Sozialbetreuung, je nach absolvierter Ausbildung, zwischen Fachsozialbetreuer/Fachsozialbetreuerin und Diplom Sozialbetreuer/Diplom Sozialbetreuerinnen differenziert werden.
Wie bei allen Berufsgruppen richtet sich das Gehalt (Datengrundlage sind die entsprechenden Mindestgehälter der Kollektivverträge) nach der vorhandenen Qualifikation und Berufserfahrung. Wie die Vergütung für diesen Beruf in der Ausbildung ausfällt und wie sich das Fachsozialbetreuer-Gehalt im Berufsleben verändert, wird in diesem Beitrag erklärt.
Fachsozialbetreuer/in – Gehalt in der Ausbildung
Finanzielle Absicherung hat hohe Priorität und erleichtert die zweijährige Ausbildung zum/-r Fachsozialbetreuer/in. Diese ist kostenlos. Während des Lehrganges bekommt man Geld vom AMS (Arbeitsmarktservice) sowie in Wien das sogenannte Wiener Ausbildungsgeld, das monatlich zusätzlich 400 Euro ausmacht. Das Wiener Ausbildungsgeld gibt es für arbeitslose Wiener/innen zusätzlich zum Arbeitslosengeld. Mit diesem Ausbildungsgeld können Wiener/innen Ausbildungen mit einer Dauer von zumindest 12 Monaten im Gesundheitsbereich finanzieren. Zudem dient das Ausbildungsgeld als Anreiz, Aufgaben in diesem Berufsfeld auszuüben.
Bei Einrichtungen der Diakonie ist das Lehrlingseinkommen so hoch:
Nach dem SWÖ-KV bekommen Lehrlinge für Jobs, die danach vergüten, dieses Gehalt:
Demzufolge fällt das Gehalt, das man in diesem Aufgabenbereich während der Ausbildung bei Einrichtungen mit SWÖ-Vertrag etwas höher aus.
Fachsozialbetreuer/in – Gehalt nach der Ausbildung
Die Mindestgehälter in Österreich ,und damit auch das für ein/e Fachsozialbetreuer/in, sind durch Kollektivverträge geregelt und in diesen festgelegt. Nach einem erfolgreich absolvierten Lehrgang zum/-r Fachsozialbetreuer/in in Aufgaben der Altenarbeit, Familienarbeit, Behindertenarbeit und Behindertenbetreuung liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt bei knapp 2.000 Euro. Beim Einstiegsgehalt spielt die Qualifikation eine wichtige Rolle.
Nach der Ausbildung zum/-r Fachsozialbetreuer/in ist es möglich, daran ein Diplom anzuschließen. Beim Diplom-Abschluss dauert die Ausbildung länger und es steht eine Diplom-Abschlussarbeit an. Dies spiegelt sich in einem höheren Einstiegsgehalt für diplomierte Fachkräfte wider.
Als Fachsozialbetreuer/in schwankt das jährliche Einkommen zwischen einem Minimum von 27.400 Euro und einem Maximum von 42.100 Euro. Zu Beginn der beruflichen Laufbahn als Fachsozialbetreuer/in für Altenarbeit muss mit einem geringeren Gehalt gerechnet werden, im Vergleich zu erfahrenen Fachkräften in den Bereichen Behindertenbegleitung oder Behindertenarbeit.
Fachsozialbetreuer/in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Einblicke in das Gehaltsschema eines/r ausgebildeten Fachsozialbetreuers/-in bzw. Diplom Sozialbetreuers/-in können dem jeweils geltenden Kollektivvertrag (KV) (z. B. Diakonie KV, SWÖ KV, Caritas KV) entnommen werden. Das Entgelt richtet sich auch nach der jeweiligen Einrichtung (religiöse, öffentliche oder private Einrichtungen der ambulanten oder stationären Pflege).
Fachkräfte verdienen (beispielsweise Diplom Sozialbetreuerinnen in der Altenarbeit, Behindertenarbeit oder Behindertenbegleitung) etwas mehr im Vergleich zu privaten Einrichtungen, da hier die Bezahlung nach Tarifvertrag erfolgt. Religiöse Einrichtungen sind im Vergleich zu öffentlichen Einrichtungen annähernd identisch. Auch persönliches Verhandlungsgeschick spielt eine wichtige Rolle.
Bei den nachfolgenden Tabellen beziehen sich alle Angaben auf eine Tätigkeit in Vollzeit und nicht in Teilzeit.
Gehalt in einer kirchlichen Einrichtung: Caritas KV
Berufsjahr | mit Diplom (V) | ohne Diplom (Va) |
1 | 2.168,80 € | 2.279,10 € |
2 | 2.203,00 € | 2.313,40 € |
3 | 2.245,40 € | 2.356,00 € |
4 | 2.324,90 € | 2.435,70 € |
5 | 2.404,30 € | 2.515,60 € |
6 | 2.484,00 € | 2.595,30 € |
7 | 2.543,70 € | 2.655,40 € |
9 | 2.662,90 € | 2.775,00 € |
10 | 2.722,40 € | 2.834,60 € |
11 | 2.781,90 € | 2.894,40 € |
12 | 2.821,90 € | 2.934,40 € |
13 | 2.861,60 € | 2.974,30 € |
14 | 2.881,30 € | 2.994,20 € |
15 | 2.901,30 € | 3.014,20 € |
16 | 2.921,10 € | 3.033,80 € |
Ein/e Fachsozialbetreuer/in verdient demnach mit Diplom im zweiten Berufsjahr rund 2.310 Euro und ohne Diplom circa 2.200 Euro. Das Gehalt bewegt sich dabei insgesamt zwischen 2.168,80 Euro und 3.033,80 Euro.
Fachsozialbetreuer/in Stellenangebote
Gehalt bei einer Einrichtung der Diakonie (KV)
Nach dem Kollektivvertrag der Diakonie fallen Fachsozialbetreuende mit Diplom-Abschluss in die Verwendungsgruppe 7 und ohne in die Gruppe 6. Auch hier sieht man, dass das Gehalt mit Diplom etwas höher ausfällt. Eine Fachsozialbetreuerin in Verwendungsgruppe 6 erhält nach 14 Berufsjahren demnach rund 2.870 Euro und nach 18 Jahren dann circa 2.950 Euro brutto pro Monat.
Gehaltsstufe | Verwendungsgruppe 6 | Verwendungsgruppe 7 |
1 | 2.168,40 € | 2.385,50 € |
2 | 2.201,20 € | 2.433,00 € |
3 | 2.244,50 € | 2.480,50 € |
4 | 2.325,90 € | 2.570,00 € |
5 | 2.407,30 € | 2.659,50 € |
6 | 2.487,50 € | 2.748,90 € |
7 | 2.570,00 € | 2.838,40 € |
9 | 2.698,90 € | 2.981,00 € |
10 | 2.742,10 € | 3.052,70 € |
11 | 2.785,50 € | 3.124,80 € |
12 | 2.828,90 € | 3.172,00 € |
13 | 2.850,80 € | 3.196,70 € |
14 | 2.872,40 € | 3.219,70 € |
15 | 2.894,20 € | 3.244,20 € |
16 | 2.915,70 € | 3.267,20 € |
17 | 2.937,70 € | 3.291,50 € |
18 | 2.959,20 € | 3.314,40 € |
Einkommen bei einem Arbeitsplatz mit Sozialwirtschaft-KV
Laut dem Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) steht alle zwei Jahre eine Gehaltserhöhung für Fachsozialbetreuer/innen an, die nach diesem entlohnt werden. Hierbei besteht keine Differenzierung, ob ein Diplom vorliegt, daher wirkt sich der Abschluss nicht auf die Höhe des monatlichen Bruttoeinkommens aus. Folglich liegt das Fachsozialbetreuer-Gehalt nach acht Jahren bei rund 2.550 Euro.
Die Gehaltsspanne bewegt sich dabei zwischen 2.278,30 Euro und 3.210,70 Euro. Daher kann ein/e Fachsozialbetreuer/in monatlich also maximal 932,40 Euro mehr im Laufe der Karriere verdienen.
Gehaltsstufe | Jahre | Verwendungsgruppe 6 |
1 | 1 – 2 | 2.278,30 € |
2 | 3 – 4 | 2.323,00 € |
3 | 5 – 6 | 2.391,60 € |
4 | 7 – 8 | 2.482,30 € |
5 | 9 -10 | 2.550,80 € |
6 | 11 – 12 | 2.617,60 € |
7 | 13 – 14 | 2.687,80 € |
9 | 17 – 18 | 2.799,30 € |
10 | 19 – 20 | 2.845,70 € |
11 | 21 – 22 | 2.891,90 € |
12 | 23 – 24 | 2.937,90 € |
13 | 25 – 26 | 2.984,10 € |
14 | 27 – 28 | 3.027,30 € |
15 | 29 – 30 | 3.073,50 € |
16 | 31 – 32 | 3.119,50 € |
17 | 33 – 34 | 3.165,60 € |
18 | 35 – 36 | 3.210,70 € |
Fachsozialbetreuer/in – Gehalt nach Alter und Berufserfahrung
Je mehr Berufserfahrung Menschen, die in der Sozialbetreuung tätig sind, mitbringen, desto höher ist das monatliche Gehalt. Menschen mit beruflicher Vorerfahrung von vier bis neun Jahren verdienen durchschnittlich etwa 500 Euro brutto monatlich mehr als Berufseinsteiger/innen. Erfahrene Fachkräfte mit 20 Jahren Berufserfahrung oder mehr werden mit einem Gehalt von um oder knapp über 3.000 Euro brutto pro Monat entlohnt.
Das Durchschnittsgehalt für diese Tätigkeiten im Bereich Soziales liegt bei 34.500 Euro brutto pro Jahr, was einem Bruttoeinkommen von 2.460 Euro pro Monat entspricht. Der Verdienst liegt damit um knapp 356 Euro höher als das monatliche Durchschnittseinkommen in Österreich.
Fachsozialbetreuer/in – Verdienst im Vergleich zu anderen Berufen
Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen ist der Verdienst so einzuordnen:. Ein/e Fußpfleger/in bekommt durchschnittlich 1.700 Euro im Monat. Das Gehalt einer Laborassistenz liegt bei 2.800 Euro Bruttomonatsgehalt. Das Heimhilfe-Gehalt beträgt durchschnittlich etwa 2.000 Euro. Wie sich das Durchschnittseinkommen von Fachsozialbetreuer/innen dazu visuell veranschaulicht verhält, zeigt die nachfolgende Grafik:
Fachsozialbetreuer/in – Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Durch welche Weiterbildungen kann ein/e ausgelernte/r Fachsozialbetreuer/in ein höheres Gehalt erwirtschaften? Höhere Qualifikationen und Weiterbildung soll sich auch in der Entlohnung widerspiegeln. In der gelebten Praxis ist es oftmals so, dass ein höheres Gehalt aufgrund von Weiterbildung nicht als fix betrachtet werden kann, etwas Verhandlungsgeschick ist hier nötig. Abgesehen davon profitiert jede/r von fachbezogenen Weiterbildungen, da es mit zusätzlicher Erfahrung einhergeht, die zum jeweiligen Schwerpunkt oder zur Fachrichtung der Arbeit passt.
Weiterbildungen gibt es unter anderem zu den Themen Validation nach Naomi Feil, Resilienz, Konfliktmanagement und Diabetes. Durch den Besuch der Schulungen hält man sein Wissen für Klientinnen und Klienten stets auf dem neuesten Stand. Außerdem ist es möglich, sie nicht nur für die Alltagsbewältigung der zu Betreuenden einzusetzen. Denn darüber hinaus kann man gelerntes Wissen auch an das Team bei der Arbeit weitergeben.
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