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Die Pädiatrie, auch Kinder- und Jugendheilkunde genannt, ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich auf die medizinische Versorgung von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen spezialisiert hat. In Österreich wird die Pädiatrie sowohl in Arztpraxen, als auch in Spitals- oder Klinikumgebungen praktiziert. Besonders die Anamnese, Diagnostik und Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern stellen Ärzte vor Herausforderungen, die es im Erwachsenenbereich häufig gar nicht gibt. Der folgende Beitrag bietet daher eine umfassende Übersicht über die Pädiatrie und zeigt auf, welche Karriereoptionen das Fachgebiet in Österreich bietet.
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Pädiatrie – Definition
Die Pädiatrie ist die Lehre von Erkrankungen des kindlichen Organismus. Neben der Behandlung befasst sich die Pädiatrie auch mit Entwicklungsstörungen, Fehlbildung und der Vorbeugung von Krankheiten des Kindes.
Innerhalb der Pädiatrie erfolgt die Spezialisierung in weitere Unterbereiche. Dazu gehören die Neonatologie (welche sich mit typischen Erkrankungen von Neugeborenen befasst), die Kinderhämatologie- und Onkologie (welche sich auf Erkrankungen des Blutes und der Lymphknoten spezialisiert), die Kinderkardiologie, die Neuropädiatrie und die Sozialpädiatrie. Wiederum eigenständige Fachgebiete stellen die Kinderchriurgie und die Kinder- und Jugendpsychiatrie dar.
Pädiatrie – Zahlen, Daten, Statistik
Die Pädiatrie entwickelt sich kontinuierlich weiter. Neue Erkenntnisse in der Medizin, innovative Therapieansätze und technologische Fortschritte tragen dazu bei, die Versorgung von Kindern und Jugendlichen stetig zu verbessern. Auch die steigende Bedeutung der Präventivmedizin trägt dazu bei, die Gesundheit der jungen Generation zu fördern.
Dennoch ist die Pädiatrie in Österreich durch einen hohen Fachkräftemangel gefährdet. Besonders in ländlichen Regionen kommt es daher zu Versorgungsengpässen. 2022 arbeiteten in Österreich gerade einmal etwa 600 Kinderärzte, die gemeinsam etwa 1,3 Millionen österreichische Kinder versorgen. Zudem spielt das Alter der Pädiater eine große Rolle, denn etwa ein Drittel der Kollegen steht kurz vor dem Pensionsalter und wird über kurz oder lang aus dem Berufsleben ausscheiden. Die Kinderheilkunde sieht sich daher besonders großen Herausforderungen in der Zukunft gegenüber, damit eine flächendeckende Versorgung der jungen Patienten in ganz Österreich sichergestellt werden kann.
Pädiatrie – Fachbereiche
Innerhalb der Pädiatrie werden verschiedenste Fachbereiche abgedeckt, die über die Grundversorgung von Kindern und Jugendlichen hinaus gehen. Jeder der Fachbereiche widmet sich spezifischen Fragestellungen und erfordert eine besondere Expertise der behandelnden Ärzte. Dazu gehören beispielsweise folgende Leistungen:
- Neonatologie (inklusive intensivmedizinische Behandlungen wenn nötig)
- Kinder- und Jugendneurologie
- Kinder- und Jugendendokrinologie
- Kinder- und Jugendkardiologie
- Kinder- und Jugendpulmologie
- Kinder- und Jugendgastroenterologie
- Kinder- und Jugendnephrologie
- Kinder- und Jugendrheumatologie
- Kinder- und Jugendchriurgie
- Kinder- und Jugendpsychiatrie
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Pädiatrie – Aufgaben
Insgesamt spielt die Pädiatrie eine entscheidende Rolle dabei, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern, sowohl durch präventive Maßnahmen als auch durch die Behandlung von Krankheiten und die Förderung einer gesunden Entwicklung zu gewährleisten. Zu den primären Aufgaben gehört die Überwachung der körperlichen und emotionalen Entwicklung von Kindern, die von Geburt bis zum Erreichen des Erwachsenenalters reicht. Dabei werden regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass Kinder gesund heranwachsen. Dies beinhaltet auch Impfungen, um vor bestimmten Infektionskrankheiten zu schützen.
Bei auftretenden Krankheiten oder Gesundheitsproblemen ist der Kinderarzt für die Diagnose und Behandlung verantwortlich. Dies umfasst sowohl akute Erkrankungen als auch chronische Krankheiten. Darüber hinaus berät der Kinderarzt Eltern in Fragen der Ernährung, Sicherheit und allgemeinen Kindererziehung. Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Arbeit in der Pädiatrie ist die Unterstützung bei der psychosozialen Entwicklung von Kindern. Sie bietet Hilfe bei Verhaltensproblemen, emotionalen Schwierigkeiten und Entwicklungsstörungen.
Pädiatrie – Diagnosestellung
Die Diagnosestellung in der Pädiatrie erfordert ein besonderes Fingerspitzengefühl und spezialisierte Kenntnisse. Sowohl die Physiologie eines Kindes, als auch die Art vieler Erkrankungen, sind ganz besonders. Zudem fallen die Anamneseerhebung und Untersuchungen gerade bei den ganz Kleinen häufig schwer. Pädiater setzen daher auf eine umfassende Eigen- und Fremdanamnese, klinische Untersuchungen, sowie spezielle diagnostische Verfahren, die auf die Besonderheiten im Kindesalter fein abgestimmt sind. Die enge Zusammenarbeit mit den Eltern, sowie mit anderen Fachgebieten, ermöglicht eine ganzheitliche Diagnosestellung und Therapieplanung.
Pädiatrie – Krankheitsbilder
Die Pädiatrie behandelt eine Vielzahl von Krankheitsbildern. Einige davon treten ausschließlich im Kindesalter auf. Im Folgenden sind einige der häufigsten Erkrankungen im Kindesalter aufgeführt.
Erkältung (grippaler Infekt)
Eine häufige Erkrankung bei Kindern, die meistens durch Viren verursacht werden, ist die Erkältung oder der grippaler Infekt. Die Symptome umfassen Husten, Schnupfen, Halsschmerzen oder Fieber. Erkältungskrankheiten treten vor allem bei sehr kleinen Kindern mehrere Male pro Jahr auf, heilen in der Regel aber unter symptomatischer Therapie von selbst aus.
Mittelohrentzündung (Otitis media)
Mittelohrentzündungen bei Kindern zählen zu den häufigen Erkrankungen. Ohrenschmerzen können für die kleinen Patienten sehr schmerzhaft sein und erfordern daher mindestens eine Schmerztherapie. Da Mittelohrentzündungen auch zu Folgeschäden im Ohr führen können, wird in sehr schweren Fällen auch manchmal ein Antibiotikum erforderlich.
Hautausschlag
Im Kindesalter gehen sehr viele Krankheiten mit verschiedenen Hautausschlägen oder Hautreaktionen einher. Die jeweilige Erscheinung kann Hinweise auf die zugrundeliegende Krankheit geben. Hautausschläge können zum Beispiel bei Windpocken, Masern, Scharlach, der Hand-Fuß-Mund-Krankheit oder dem Drei-Tage-Fieber auftreten. Auch eine Vielzahl anderer Erkrankungen oder allergische Reaktionen können Hautreaktionen verursachen. Ein Arztbesuch ist daher in den meisten Fällen unbedingt angeraten.
Magen-Darm-Infekte (Gastroenteritis)
Magen-Darm-Infekte sind im Kindesalter ebenfalls häufig und lösen in den meisten Fällen Fieber, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfall aus. Die Behandlung erfolgt in der Regel symptomatisch und konzentriert sich darauf, eine Dehydration zu vermeiden.
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Pädiatrie – Therapiemöglichkeiten
Die Therapiemöglichkeiten in der Pädiatrie sind ebenso vielfältig wie in der Erwachsenenmedizin und richten sich in der Regel nach der Art der Erkrankung. Konservative Ansätze, wie physiotherapeutische Maßnahmen oder medikamentöse Therapien, kommen ebenso zum Einsatz, wie operative Eingriffe, wenn sie für den individuellen Fall angezeigt sind. Die Entscheidung für das geeignete Vorgehen erfolgt in Abstimmung mit dem interdisziplinären Team.
Pädiatrie – Gehalt
Die Vergütung in der Pädiatrie variiert je nach Position und Erfahrung. In Vollzeit tätige Ärzte verdienen in der Regel zwischen etwa 2.750 und 4.580 Euro. Die konkrete Höhe des Gehalts hängt von einigen Faktoren, wie zum Beispiel der Anzahl der Berufsjahre, dem Bundesland und dem individuellen Ausbildungsstand ab.
Passende Jobs
Passende Jobs in der Pädiatrie gibt es bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als DGKP in der Kinder- und Jugendlichenpflege, Facharzt-Stellenangebote und Stellen in der Pflege.
- Ärztekammer schlägt Alarm: 200 Kassenstellen unbesetzt, https://www.medmedia.at/... (Abrufdatum: 24.01.24)
- DocCheck Flexikon: Pädiatrie, https://flexikon.doccheck.com/... (Abrufdatum: 24.01.24)
- Dramatischer Kinderärzte-Mangel in Österreich, https://www.privatpatient.at/... (Abrufdatum: 24.01.24)
- Kinder- und Jugendheilkunde, https://www.ooeg.at/... (Abrufdatum: 24.01.24)
- Die 6 häufigsten Ursachen für Hautausschläge, https://www.apothekerkammer.at/... (Abrufdatum: 24.01.24)