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Die Multiple Sklerose (MS) hat eine erhebliche Bedeutung als Krankheitsbild, da sie zu einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen bei jungen Erwachsenen zählt. Sie kann die Lebensqualität der Betroffenen deutlich beeinträchtigen und langfristige Auswirkungen auf ihre körperliche und geistige Gesundheit haben. Die Symptome der MS können von leichten neurologischen Störungen bis hin zu schweren Behinderungen reichen. Aufgrund der vielfältigen Ausprägungen und des variablen Krankheitsverlaufs stellt die Diagnose und Behandlung von Multipler Sklerose eine Herausforderung dar. Daher ist es wichtig, das Krankheitsbild umfassend zu verstehen, um effektive Behandlungsstrategien entwickeln zu können.
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Multiple Sklerose – Definition
Multiple Sklerose oder im Fachjargon “Encephalomyelitis disseminata” ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems (ZNS), die zu Beeinträchtigungen der Nervenfunktionen führt. Bei dieser Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem fälschlicherweise die schützende Hülle um die Nervenfasern, die sogenannte “Myelinscheide”, an. Somit entstehen herdförmige Abbaustellen der Myelinscheiden, die sekundär zu einer funktionellen Schädigung der Nervenfaser führen. Damit ist die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen beeinträchtigt.
Die Multiple Sklerose ist eine komplexe Erkrankung, deren genaue Ursachen noch nicht vollständig verstanden sind. Sie betrifft weltweit Millionen von Menschen, wobei der Verlauf und die Symptome individuell variieren können.
Multiple Sklerose – Aktuelle Zahlen
Schätzungen zufolge sind weltweit knapp 2,8 Millionen Menschen von einer Form der Multiplen Sklerose betroffen. Hiervon entfallen laut dem MS-Barometer 1,2 Millionen Fälle alleine auf den europäischen Raum. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen, ist bisher noch Gegenstand der Forschung. Nichtsdestotrotz kann hierbei zum einen natürlich eine verbesserte Datenerfassung von Patienten/-innen in Europa ausschlaggebend sein. Zum anderen könnte dieser Umstand jedoch auch auf dem Vorliegen von gewissen Risikofaktoren beruhen, auf die im anschließenden Abschnitt noch genauer eingegangen wird.
In Österreich leben circa 13.500 Menschen mit einer MS-Erkrankung. Hier beträgt die jährliche Inzidenz der Erkrankungen 19,5 pro 100.000 Einwohner/innen.
Multiple Sklerose – Ursache und Risikofaktoren
Der gesamte Entstehungsprozess der Multiplen Sklerose ist noch keineswegs genau erforscht. Zwar weiß man momentan, dass es sich um eine Autoimmunreaktion gegen die Myelinscheiden der Nervenfasern handelt; jedoch konnte man spezifische Autoantikörper bisher noch nicht identifizieren. Diskutiert werden des Weiteren einige Risikofaktoren, die man anhand der Prävalenz dieser Erkrankung vermuten könnte.
Genetische Veranlagung für Multiple Sklerose
Ein erster Risikofaktor für MS stellt sehr wahrscheinlich der genetische Code in der menschlichen DNA dar. Es wurde festgestellt, dass das Risiko, an Multipler Sklerose zu erkranken, bei Verwandten ersten Grades von MS-Patienten höher ist als in der allgemeinen Bevölkerung. Dies spricht wiederum dafür, dass eventuell risikobehaftete Gene weitervererbt werden können.
Es wurden zudem mehrere Genvarianten identifiziert, die das Risiko für die Entwicklung von Multipler Sklerose erhöhen können. Allerdings ist das alleinige Vorhandensein dieser genetischen Varianten nicht ausreichend, um die Erkrankung zu verursachen. Dementsprechend müssen weitere Faktoren auftreten.
Umweltfaktoren und Infektionen
Ein zweites Risiko stellt womöglich die Umwelt der betroffenen Menschen dar. Dies zeigt sich zum einen beim Blick auf die Prävalenz anhand einer Weltkarte. Dabei wird deutlich, dass scheinbar die Erkrankung mit zunehmenden Abstand vom Äquator häufiger auftritt. Die höchsten Prävalenzzahlen findet man demnach in den skandinavischen Ländern und in Nordamerika.
Einige Studien deuten zudem darauf hin, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel aufgrund unzureichender Sonnenexposition während der Kindheit und Jugend das Risiko erhöhen kann.
Darüber hinaus wurden verschiedene Infektionen, insbesondere virale Infektionen wie das Epstein-Barr-Virus, mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Multipler Sklerose in Verbindung gebracht. Es wird angenommen, dass diese Infektionen das Immunsystem aktivieren und zu einer fehlerhaften Reaktion gegen das Nervensystem führen können.
Weitere Risikofaktoren für Multiple Sklerose
Neben den genetischen und umweltbedingten Faktoren gibt es weitere Aspekte, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Multipler Sklerose in Verbindung gebracht wurden. Dazu gehört etwa das weibliche Geschlecht: Bis auf wenige Ausnahmen ist der Anteil von Frauen mit Multipler Sklerose zwei- bis dreimal höher als bei Männern.
Schließlich gibt es auch Hinweise darauf, dass allgemeine Risikofaktoren, wie Rauchen und Adipositas, das Risiko für die Entwicklung von Multipler Sklerose erhöhen können. Allerdings besteht bei all den genannten Faktoren noch einiges an Forschungsbedarf, um die genauen Zusammenhänge besser zu verstehen.
Multiple Sklerose – Symptome
Die Symptome der Multiplen Sklerose sind sehr vielfältig und sowohl von der Lage, als auch vom Grad der Schädigung, durch die Zerstörung der Myelinscheiden, abhängig.
Eines der häufigsten Symptome einer Erstmanifestation (30 Prozent aller Fälle) ist die sogenannte “Optikusneuritis”. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung des Sehnerven (“Nervus opticus”), welche in der Regel einseitig auftritt. Die Störungen des Sehnerven können in der Folge zu einer Abnahme von Sehschärfe und Farbsinn, sowie zu Schmerzen und Gesichtsfeldausfällen führen.
Weitere mögliche Frühsymptome sind daneben:
- gestörte Augenbewegung (Doppelbilder)
- taube Gesichtshaut, gelähmte mimische Muskulatur (bei Befall weiterer Hirnnerven)
- Sensibilitätsstörungen (Kribbeln, Brennen, Taubheit, Reflexarmut, prinzipiell in jedem Körperbereich möglich)
- motorische Störungen (Halbseitenlähmung, Spastik, unkoordinierte Bewegungen)
- Sprechstörungen
- Blasen- und Verdauungsstörungen (Harnverhalt, Inkontinenz, Verstopfungen)
- Störungen der Sexualfunktion
- Schmerzen (in Kopf, Nerven, Muskeln, Skelettsystem)
- chronische Müdigkeit (Fatigue)
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
- Depressivität
Diese Auflistung zeigt deutlich, wie groß das Spektrum möglicher Lokalisationen der Multiplen Sklerose ist. Die Lebensqualität der Betroffenen kann dadurch erheblich beeinträchtigt sein.
Chamäleon der Neurologie
Die neurologische Symptomatik der Multiplen Sklerose ist derart variabel, dass die Erkrankung zum Teil auch als Chamäleon der Neurologie bezeichnet wird.
Verlaufsformen
Die Multiple Sklerose kann verschiedene klinische Manifestationen haben, die den Verlauf der Erkrankung bestimmen. In den meisten Fällen beginnt die Krankheit mit einem schubförmigen Verlauf, was man als “schubförmig-remittierende MS” bezeichnet. Ein “Schub” meint in diesem Zusammenhang Symptome, die innerhalb von Stunden oder Tagen auftreten und zudem folgende Kriterien aufweisen:
- Dauer von mindestens 24 Stunden
- mindestens 30 Tage Abstand zum vorangegangenen MS-Schub
- andere Auslöser (zum Beispiel Infektionen) können ausgeschlossen werden
Bei der schubförmig-remittierenden MS treten also die soeben beschriebenen Schübe auf, in denen neue Symptome auftreten oder bestehende Symptome sich verschlimmern. Zwischen den Schüben gibt es Phasen der Remission, in denen die Symptome teilweise oder vollständig zurückgehen.
Sekundär progrediente MS
Im weiteren Verlauf geht knapp die Hälfte dieser Verlaufsform in den Zustand der “sekundär progredienten Multiplen Sklerose” über. Das bedeutet, dass die Krankheit von einer schubförmigen in eine kontinuierliche Verlaufsform übertritt, in der die Symptome kontinuierlich schlimmer werden, unabhängig von Schüben und Remissionen.
Primär progrediente MS
Eine letzte, aber seltener auftretende Variante, stellt die “primär progrediente MS” dar. Wie der Name schon vermuten lässt, treten hierbei keine Schübe auf, sondern die Erkrankung verschlechtert sich nach Erstmanifestation dauerhaft.
Zusammenfassung
Die folgende Tabelle fasst die verschiedenen Verlaufsformen der Multiplen Sklerose mit der jeweiligen Häufigkeit noch einmal zusammen.
Verlaufsform | Häufigkeit | Verlauf |
Schubförmig-remittierende MS (RRMS) | 85 % |
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Sekundär progrediente MS (SPMS) | 50 % der RRMS |
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Primär progrediente MS (PPMS) | 10 – 15 % |
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Multiple Sklerose: Diagnostik
Wie der Beiname der MS, “Chamäleon der Neurologie”, schon vermuten lässt, kann sich die Diagnostik der Erkrankungen teilweise recht holprig gestalten. Hinzu kommt erschwerend, dass die Symptome nicht nur sehr variabel, sondern zudem auch flüchtig sind (vor allem bei schubweisen Verlaufsformen). Die gängigsten diagnostischen Verfahren für Multiple Sklerose werden anschließend jeweils dargestellt.
Anamnese und körperliche Untersuchung
Hinsichtlich der Anamnese ist es wichtig, den/die Patienten/-in hinsichtlich der zeitlichen Dynamik von Beschwerden genau zu befragen. Auch das Erfragen von eventuell nicht bewusst wahrgenommenen Schüben mit milder Symptomatik ist in diesem Teil essentiell. Darüber hinaus kann auch die Familienanamnese Hinweise auf eine Multiple Sklerose bilden, wie im Abschnitt zu den Risikofaktoren ausgeführt wurde. Bei der körperlichen Untersuchung hingegen können erste neurologische Tests durchgeführt werden, um mögliche Defizite oder Auffälligkeiten festzustellen.
Bildgebende Verfahren
Bildgebende Verfahren spielen eine entscheidende Rolle bei der Diagnosestellung der Multiplen Sklerose. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist dabei die wichtigste Untersuchungsmethode. Sie ermöglicht es, Veränderungen im Gehirn und Rückenmark sichtbar zu machen, wie zum Beispiel Entzündungsherde, Läsionen oder Vernarbungen. Die MRT kann auch dazu verwendet werden, den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und den Erfolg einer Therapie zu beurteilen.
Liquordiagnostik
Die Liquordiagnostik, also die Untersuchung der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor), kann bei der Diagnosestellung der Multiplen Sklerose hilfreich sein. Da der Liquor den Großteil des Zentralnervensystems (ZNS) umgibt, lassen sich mittels einer Analyse wichtige Rückschlüsse auf dasselbe ziehen. Bei der Liquordiagnostik werden bestimmte Parameter, die auf einen im ZNS ablaufenden Entzündungsprozess hindeuten, analysiert.
Blut- und Urindiagnostik
Der Nachweis von bestimmten Stoffen in den Körperflüssigkeiten kann ebenfalls einen Teil der diagnostischen Prozesses darstellen. Dabei kommt der Analyse von Blut und Urin jedoch eher eine differentialdiagnostische Funktion zu. Das bedeutet, dass man im Wesentlichen durch fehlende Auffälligkeiten in diesen Proben andere in Frage kommenden Erkrankungen ausschließen kann.
Elektrophysiologische Untersuchungen
Elektrophysiologische Untersuchungen wie die Elektroenzephalographie (EEG) und die Elektroneurographie (ENG) können zur Bewertung der elektrischen Aktivität des Gehirns und der Nervenbahnen eingesetzt werden. Sie können zum einen helfen, Veränderungen und Funktionsstörungen im Zentralnervensystem zu erkennen und andere neurologische Erkrankungen auszuschließen. Zum anderen dienen derartige Methoden in Einzelfällen auch als Verlaufsparameter, um zum Beispiel die Leitgeschwindigkeit einzelner Nerven zu verfolgen.
Scoring System für Multiple Sklerose
Um systematisch den Schweregrad der Behinderung von MS-Betroffenen zu überwachen, gibt es den “Expanded Disability Status Scale” oder kurz “EDSS”. Hierbei wird der/die Patient/in im Hinblick auf eine zu bewältigende Gehstrecke analysiert. Grob lassen sich folgende Kategorien auf der EDSS-Skala festlegen:
- bis 3,5: volle Gehfähigkeit
- 4,0 – 6,5: eingeschränkte Gehfähigkeit (gegebenenfalls mit Hilfsmitteln)
- ab 7,0: weitgehende Immobilität und Bindung an Rollstuhl
- 10: Tod infolge MS
Multiple Sklerose – Behandlung
Vorweg muss man bezüglich der Behandlung erwähnen, dass Multiple Sklerose momentan nicht heilbar ist. Allerdings lässt sich oftmals der Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Dementsprechend besteht das Therapieziel in der Regel darin, Selbstständigkeit sowie Lebensqualität der Patienten/-innen so gut und lange wie möglich zu erhalten. Für die Planung, Einleitung und Überprüfung der Therapie gibt es in Österreich spezialisierte MS-Zentren, an die man sich bei einer Diagnose wenden kann.
Prinzipiell untergliedert sich die Therapie der Multiplen Sklerose in drei Säulen:
- Schubtherapie
- verlaufsmodifizierte Therapie
- symptomatische Therapie
Auf die spezifischen Bestandteile dieser einzelnen Säulen wird im Folgenden genauer eingegangen:
Akutbehandlung von Schüben
Im Falle eines Schubs, also eines plötzlichen Auftretens neuer oder sich verschlimmernder Symptome, kann eine symptomatische Akutbehandlung erforderlich sein. Kortikosteroide, wie zum Beispiel Prednison, werden häufig eingesetzt, um die Entzündungsreaktion zu reduzieren und die Dauer und Schwere des Schubs zu verringern. In einigen Fällen kann eine stationäre Aufnahme und eine intensivere Therapie erforderlich sein.
Eine Maßnahme der zweiten Wahl bei akuten Schüben ist zudem das Verfahren der Plasmapherese. Hierbei wird dem/-r Patienten/-in Blut abgenommen und anschließend der Plasmaanteil des Blutes gewissermaßen mit gesundem Plasma (oder Ähnlichem) ausgetauscht. Damit soll erreicht werden, dass die im Patientenplasma enthaltenen Schadstoffe der Entzündungsreaktion den Körper nicht mehr belasten.
Verlaufsmodifizierte Therapie
Auch zur verlaufsmodifizierten Therapie der Multiplen Sklerose stehen viele Medikamente zur Verfügung. Die Ziele in diesem Fall belaufen sich auf eine Reduktion der Schubfrequenz, Verringerung der Krankheitsaktivität in der MRT-Bildgebung sowie eine Verzögerung der Krankheitsprogression. Stoffe, die hierfür in Frage kommen, sind vor allem Immunmodulatoren und Immunsuppressiva. Dem Namen nach beeinflussen oder unterdrücken diese Medikamente die Immunreaktion des Körpers und damit auch den Angriff der Nervenscheiden.
Symptomatische Behandlung
Zusätzlich können symptomatische Behandlungsansätze eingesetzt werden, um spezifische Symptome der Multiplen Sklerose zu lindern. Je nach vorliegenden Beschwerden kommen Medikamente zur Behandlung von Müdigkeit, Muskelkrämpfen, Spastik, Schmerzen, vegetativen oder psychischen / kognitiven Symptomen zum Einsatz.
Darüber hinaus spielen auch Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychotherapie und andere rehabilitative Maßnahmen eine wichtige Rolle bei der Behandlung der Symptome und der Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.
Prognose
Der individuelle Verlauf der Erkrankung lässt sich in den meisten Fällen nicht adäquat prognostizieren. In der Regel gibt es aber Faktoren, die sich günstig auf den Verlauf der MS auswirken. Dazu zählen:
- Beginn vor dem 35. Lebensjahr
- Beginn mit einem einzigen Symptom
- gute Symptomrückbildung nach Schub
- niedrige Schubfrequenz
In prognostischer Weise ungünstig ist es hingegen meist, wenn es sich um einen männlichen Patienten handelt, die Verlaufsform primär progredient ist oder es zu schweren Schüben mit nur teilweiser Rückbildung der Symptome kommt.
Über alle Patienten/-innen mit Multipler Sklerose verteilt benötigt die Hälfte nach 15 Jahren unterstützende Gehmittel. Nach 25 Jahren ab Krankheitsbeginn sind zwei Drittel der Betroffenen nicht mehr arbeitsfähig; ein Drittel ist nicht mehr gehfähig. Allerdings haben nach dieser Zeit auch zehn Prozent keine oder eine geringe Behinderung. Bezüglich der Lebenserwartung lässt sich festhalten, dass diese bei MS-Patienten/-innen um sechs bis sieben Jahre reduziert ist.
Multiple Sklerose – Alltag mit MS
Anhand dieser Informationen wird deutlich, dass die Multiple Sklerose eine Erkrankung ist, die Betroffene, Angehörige und das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen stellt. Nichtsdestotrotz kann man dank der modernen Medizin und geeigneten Hilfsmitteln viel erreichen, um auch mit der Krankheit ein qualitativ hochwertiges Leben führen zu können. Abschließend sind noch einige Punkte aufgeführt, die bei Umgang und Bewältigung dieser Erkrankung helfen können.
Umgang mit den Herausforderungen
Das Leben mit Multipler Sklerose kann mit verschiedenen Herausforderungen verbunden sein. Es ist wichtig, diese Herausforderungen anzunehmen und Strategien zu entwickeln, um mit ihnen umzugehen. Dies kann den Aufbau eines starken Unterstützungsnetzwerks, die Suche nach professioneller Hilfe, das Erlernen von Stressbewältigungstechniken und die Anpassung des Lebensstils umfassen. Es ist auch hilfreich, sich selbst realistische Ziele zu setzen und sich daneben Zeit für die persönliche Erholung und Selbstfürsorge zu nehmen.
Unterstützung durch Familie und Freunde
Die Unterstützung durch Familie und Freunde spielt eine entscheidende Rolle im Leben mit Multipler Sklerose. Angehörige und enge Freunde können emotionale Unterstützung bieten, bei praktischen Aufgaben helfen und den Betroffenen bei der Bewältigung des Alltags zur Seite stehen. Offene Kommunikation und das Teilen von Gefühlen, Bedürfnissen und Sorgen können dazu beitragen, dass sich die Betroffenen unterstützt und verstanden fühlen.
Berufliche Herausforderungen und Anpassungen
Die Multiple Sklerose kann auch Auswirkungen auf die berufliche Situation haben. Es kann notwendig sein, den Arbeitsplatz anzupassen, flexible Arbeitszeiten zu vereinbaren oder berufliche Tätigkeiten anzupassen, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Eine ehrliche Kommunikation mit dem Arbeitgeber und das Einholen von rechtlichen Informationen können helfen, die berufliche Situation zu verbessern und den Erhalt der Erwerbstätigkeit zu unterstützen.
Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen
Der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen kann eine wertvolle Unterstützung bieten. In solchen Gruppen gibt es die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen, Informationen auszutauschen und sich gegenseitig zu ermutigen. Diese Netzwerke bieten sich auch dafür an, mehr über die Erkrankung zu erfahren, sich über neue Behandlungsmöglichkeiten zu informieren und Zugang zu weiteren Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten zu erhalten.
Lebensqualität und Wohlbefinden
Trotz der Herausforderungen, die die Multiple Sklerose mit sich bringen kann, ist es wichtig, auf die eigene Lebensqualität und das persönliche Wohlbefinden zu achten. Das Umsetzen einer gesunden Lebensweise mit regelmäßiger körperlicher Aktivität, einer ausgewogenen Ernährung sowie ausreichend Schlaf und Stressmanagement kann einen positiven Einfluss haben. Die Identifikation von persönlichen Interessen, Hobbys und Zielen kann ebenfalls dazu beitragen, das eigene Wohlbefinden zu steigern und ein erfülltes Leben trotz der Erkrankung zu führen.
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Häufige Fragen
- Was ist Multiple Sklerose (MS)?
- Ist Multiple Sklerose (MS) heilbar?
- Was ist die Ursache für Multiple Sklerose (MS)?
- Wie kündigt sich ein MS-Schub an?
- Was passiert, wenn man MS hat?
- Wie zeigt sich die Krankheit Multiple Sklerose?
- Wie viele Menschen in Österreich sind von Multiple Sklerose (MS) betroffen?
Die Multiple Sklerose (MS) oder “Encephalomyelitis disseminata” eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems (ZNS), die zu Beeinträchtigungen der Nervenfunktionen führt. Bei dieser Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem fälschlicherweise die schützende Hülle um die Nervenfasern, die sogenannte Myelinscheide, an. Somit entstehen herdförmige Abbaustellen der Myelinscheiden, die zu einer funktionellen Schädigung der Nervenfaser führen und damit die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen beeinträchtigt.
Nein, Multiple Sklerose ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht heilbar. Es existieren jedoch viele Therapiekonzepte, die in vielen Fällen den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen können. Hierzu zählen zum Beispiel Medikamente oder begleitende Maßnahmen zur Symptombehandlung, wie etwa Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie oder psychotherapeutische Unterstützung.
Der gesamte Entstehungsprozess der Multiplen Sklerose ist noch keineswegs genau verstanden. Zwar weiß man momentan, dass es sich um eine Autoimmunreaktion gegen die Myelinscheiden der Nervenfasern handelt; jedoch konnte man spezifische Autoantikörper bisher noch nicht identifizieren. Diskutiert werden des Weiteren einige Risikofaktoren, die man anhand der Prävalenz dieser Erkrankung vermuten könnte. Hierzu gehören die genetische Veranlagung, Umweltfaktoren, Infektionen, Geschlecht sowie allgemeine Risikofaktoren (Rauchen, Adipositas).
Ein MS-Schub kündigt sich durch das Auftreten neuer oder sich verschlimmernder neurologischer Symptome an, die länger als 24 Stunden anhalten. Typische Anzeichen sind beispielsweise Sehstörungen, Schwäche in den Extremitäten, Koordinationsprobleme oder Taubheitsgefühle.
Bei Multipler Sklerose (MS) greift das Immunsystem fälschlicherweise das eigene Nervensystem an, was zu Entzündungen und Schäden führt. Dies kann zu einer Vielzahl von neurologischen Symptomen wie Sehstörungen, Muskelschwäche, Koordinationsproblemen und kognitiven Beeinträchtigungen führen. Der Krankheitsverlauf ist bei jedem individuell unterschiedlich.
Die Multiple Sklerose (MS) zeigt sich durch eine Vielzahl von neurologischen Symptomen, die je nach betroffenen Nervenbahnen variieren können. Typische Anzeichen sind Sehstörungen, Muskelschwäche, Koordinationsprobleme, Sensibilitätsstörungen, Ermüdung, kognitive Beeinträchtigungen und Probleme mit der Blasen- oder Darmfunktion. Der Krankheitsverlauf kann schubförmig oder fortschreitend verlaufen.
In Österreich leben circa 13.500 Menschen mit einer MS-Erkrankung. Hier beträgt die jährliche Inzidenz der Erkrankungen 19,5 pro 100.000 Einwohner/innen.
- Multiple Sklerose, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 03.06.2023).
- Multiple Sklerose, https://viamedici.thieme.de/... (Abrufdatum: 03.06.2023).
- Was ist Multiple Sklerose?, https://www.dmsg.de/... (Abrufdatum: 03.06.2023).
- Multiple Sklerose in Österreich, https://www.oemsg.at/... (Abrufdatum: 03.06.2023).
- MS Barometer der EU, https://msbarometer.eu/... (Abrufdatum: 03.06.2023).
- Störungen der Sehbahn, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 03.06.2023).
- Plasmapherese, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 04.06.2023).