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Jugendliche mit psychischen Erkrankungen dürfen zukünftig bis zu ihrem 25. Geburtstag im Bereich der Jugendpsychiatrie weiterbehandelt werden. Dies hat eine Novelle der Ausbildungsordnung für Mediziner festgelegt, die Mitte Mai in Kraft getreten ist. Somit müssen sich junge Erwachsene erst mehrere Jahre nach ihrem 18. Geburtstag einen neuen Therapieplatz suchen.
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Was ist Jugendpsychiatrie?
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie bezeichnet das medizinische Fachgebiet, das sich mit psychischen und entwicklungsbedingten Krankheiten, sowie Störungen im Kindes- und Jugendalter bis zur abgeschlossenen Adoleszenz auseinandersetzt. Bei der Jugendpsychiatrie werden diese Muster sowohl begutachtet als auch behandelt. Ebenso gehören die Prävention und Rehabilitation psychischer Erkrankungsmuster zu diesem psychiatrischen Bereich.
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Übergangsphase bis zum 25. Lebensjahr
Bislang konnten junge Erwachsene nur bis zum vollendeten 18. Lebensjahr eine jugendpsychiatrische Betreuung erhalten. Eine Novelle der Ausbildungsordnung für Ärzte verlängert diese Frist bis zum 25. Geburtstag. Somit entsteht eine längere Übergangszeit für den Wechsel in die Erwachsenenpsychiatrie. Auch eine Parallelbetreuung ist demnach möglich, um den Übergang zu erleichtern.
Für viele junge Patienten ist eine feste Bezugsperson als psychiatrische Betreuung wichtig, vor allem, wenn sie schon über Jahre eine Bindung zu dieser aufgebaut haben. Es sei fatal, Jugendliche nach dem 18. Geburtstag schlagartig aus dieser Beziehung herauszureißen, sagt der österreichische Gesundheitsminister Johannes Rauch. „Jugendliche mit komplexen und chronischen psychischen Erkrankungen haben oft über Jahre hinweg Vertrauen zu ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten aufgebaut. Wir ermöglichen nun eine Übergangsphase und stellen damit sicher, dass diese jungen Erwachsenen gut in ihrem neuen Behandlungsverhältnis ankommen”, so Rauch.
Mehr Zeit bei der Therapieplatzsuche
Einen geeigneten Platz zur Psychotherapie in Österreich zu finden, kann langwierig und kompliziert sein, denn es gibt nicht genug Psychiater und Psychotherapeuten mit Kassensitz. Daher kann die Novelle in der ärztlichen Ausbildungsordnung gerade Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch die verlängerte Übergangsfrist mehr Zeit bei der Therapieplatzsuche verschaffen. So wird vermieden, dass Patienten mit betreuungsintensiven Krankheitsbildern eine längere Zeit ohne psychiatrische Hilfe auskommen müssen.
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Für diese Krankheitsbilder gilt die Novelle
Die rechtlich bindende Neuregelung in der ärztlichen Ausbildungsordnung findet vor allem bei psychischen Krankheitsbildern Anwendung, die ihren Ursprung im Kindes- und Jugendalter haben. Der Umgang mit diesen Erkrankungen und ihre Behandlung erfordern spezifisches Fachwissen. Deshalb werden damit Fachärzte für Kinder- und Jugendheilkunde, Kinder- und Jugendpsychiatrie oder psychotherapeutische Medizin betraut. Eine Behandlung sowie die nötige Rehabilitation und Prävention erfordern meist einige Jahre.
Passende Jobs in der Jugendpsychiatrie
Passende Jobs im Therapiebereich findet man bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Psychotherapeut, Jobs als Klinischer Psychologe und Stellenangebote in der Therapie.
- Gesundheit Österreich GmbH, Versorgungslage und zukünftiger
Bedarf im Bereich Psychotherapie, Wien, April 2023, https://jasmin.goeg.at/... (Abrufdatum: 25.06.2024) - SIWF Schweizerisches Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, https://www.siwf.ch/... (Abrufdatum: 25.06.2024)
- Weiterbehandlung in Jugendpsychiatrie bis 25. Geburtstag möglich, https://www.gesundheit.gv.at/... (Abrufdatum: 25.06.2024)