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Der Mensch ist daran gewöhnt, Blase und Darm zu kontrollieren, um das Wasserlassen oder den Stuhlgang wann immer möglich, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort bewusst auszulösen. Die Bedeutung dieser Kontrolle für das tägliche Leben wird klar, wenn man diese Fähigkeit verliert. Die Folge ist ein ungewolltes Absetzen von Urin oder Stuhl. Dieser Artikel behandelt das Thema Inkontinenz, einschließlich der Ursachen dieser Erkrankung, moderner Therapiemethoden und Möglichkeiten zur Prävention.
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Inkontinenz – Definition und Beschreibung
Inkontinenz ist die Unfähigkeit des Körpers, den Inhalt der Blase und/oder des Darms zu behalten, was zum unkontrollierten Verlust von Urin oder Stuhl führt. Die unzureichende oder fehlende Fähigkeit, den Urin in der Harnblase zu halten, wird als Harninkontinenz bezeichnet. Immer wieder kommt es zu plötzlichem, unkontrollierbarem Harnabgang. Dabei kann es sich um kleine Urinmengen handeln, aber auch um eine vollständige Entleerung der Blase. Je nach Schweregrad hat die Harninkontinenz Auswirkungen auf das Zusammenleben in der Familie, auf Freizeit und Beruf.
Der unkontrollierte Abgang von Darminhalt wird als Stuhlinkontinenz bezeichnet. Menschen mit Stuhlinkontinenz sind also nicht mehr in der Lage, ihren Stuhl bewusst zurückzuhalten. Flüssiger oder fester Stuhl sowie Darmgase (Blähungen, Winde) treten unkontrolliert aus.
Inkontinenz – Formen der Krankheit, Begleitursachen und Symptome
Es gibt verschiedene Formen der Harn- und Stuhlinkontinenz, die jeweils auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sind. Auch der Schweregrad der Erkrankung ist unterschiedlich. Er hängt davon ab, wie stark die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigt ist. Die Subformen der Harn- und Stuhlinkontinenz nach Ursache sind in der folgenden Tabelle aufgelistet. Anschließend wird jede Krankheitsform näher beschrieben.
Harninkontinenz | Stuhlinkontinenz |
Belastungsinkontinenz | Primäre Stuhlinkontinenz |
Dranginkontinenz | Sekundäre Stuhlinkontinenz |
Mischinkontinenz | |
Überlaufinkontinenz | |
Supraspinale und spinale Reflexinkontinenz | |
Extraurethrale Inkontinenz | |
Enuresis (nächtliches Einnässen bei Kindern) |
Belastungsinkontinenz/Stressinkontinenz
Als Belastungsinkontinenz oder Stressinkontinenz bezeichnet man den unwillkürlichen Abgang kleiner Urinmengen beim Husten, Niesen, Lachen oder bei körperlicher Anstrengung. Manchmal wird der Urinverlust beim Übergang vom Sitzen oder Liegen zum Stehen bemerkt.
Ursache ist eine erworbene Schwäche der Bänder und Muskeln, die die Blase verschließen. Die wichtigsten Risikofaktoren sind das Alter, bei Frauen Schwangerschaften und mehrfache vaginale Geburten und bei Männern Operationen an der Prostata (Vorsteherdrüse).
Die Betroffenen bemerken die Symptome meist selbst und klagen in der Arztpraxis über leichten Harnverlust. Bei unklaren Beschwerden kann ein einfacher Belastungstest durchgeführt werden, bei dem beobachtet wird, ob beim Husten Urinabgang vorliegt.
Dranginkontinenz
Unter Dranginkontinenz versteht man den unfreiwilligen Harnverlust infolge eines plötzlichen, starken Harndrangs. Oft wird dies als “überaktive Blase” (Overactive Bladder, OAB) bezeichnet. Allerdings sind das Syndrom der überaktiven Harnblase und die Dranginkontinenz nicht dasselbe, obwohl sie miteinander verbunden sein können.
Eine überaktive Blase tritt auf, wenn man mehr als acht Mal täglich die Toilette aufsuchen muss, um kleine Mengen Urin zu entleeren. Wenn zusätzlich die Blase unfreiwillig entleert wird, wenn man nicht rechtzeitig eine Toilette findet, spricht man von Dranginkontinenz.
Die Hauptursachen für Dranginkontinenz sind eine geschwächte Blasenmuskulatur und Harnwegsinfektionen. Bei der Diagnosestellung ist es wichtig, neurologische Störungen auszuschließen.
Mischinkontinenz
Die Mischinkontinenz ist eine Form der Harninkontinenz, bei der die Patienten/-innen sowohl unter Symptomen der Dranginkontinenz als auch der Belastungsinkontinenz leiden. Bei dieser Form der Inkontinenz tritt Urinverlust sowohl mit starkem Harndrang als auch ohne Harndrang bei körperlicher Belastung auf. Ärzte/-innen haben jedoch festgestellt, dass die Symptome einer der beiden Inkontinenzformen häufig stärker ausgeprägt sind.
Die Diagnose der Mischinkontinenz ist schwierig, da sowohl Symptome der Belastungsinkontinenz als auch der Dranginkontinenz auftreten. Die Häufigkeit der Mischinkontinenz nimmt mit zunehmendem Alter zu. Aufgrund der vielfältigen und unterschiedlichen Symptome ist die Diagnose und Behandlung der Mischinkontinenz im Vergleich zu anderen Inkontinenzformen etwas schwieriger.
Überlaufinkontinenz
Die Überlaufinkontinenz wird auch als Inkontinenz bei chronischem Harnverhalt bezeichnet. Sie ist gekennzeichnet durch Harnträufeln ohne spürbaren Harndrang. Bei dieser Form der Inkontinenz kommt es zu einem unkontrollierbaren Überlaufen der Blase aufgrund eines Verschlusses der Harnröhre oder einer Schwäche der Blasenmuskulatur.
Auslöser für eine Muskelschwäche können zum Beispiel Nervenschäden bei Diabetes oder anderen Erkrankungen sein. Auch Tumore oder Harnsteine können zu einem Verschluss der Harnröhre führen. Männer leiden häufiger unter einer Überlaufinkontinenz als Frauen. Eine gutartige Vergrößerung der Prostata (BPH – benigne Prostatahyperplasie) ist die häufigste Ursache eines Blasenauslassverschlusses.
Harnausscheidung
Die Harnausscheidung wird von neurologischen Zentren im Großhirn und Rückenmark gesteuert. Bei einer Störung dieser Zentren kommt es zum Verlust des Gefühls für eine volle Harnblase und zum Verlust der Kontrolle über die Blasenentleerung. Je nach Lokalisation der Nervenschädigung wird zwischen spinaler und supraspinaler Reflexharninkontinenz unterschieden.
Bei der spinalen Form, die durch eine Verletzung oder neurologische Erkrankung des Rückenmarks verursacht wird, kommt es zu einer Unterbrechung der Nervenverbindungen zwischen Rückenmark und Gehirn. Die Blase ist nicht mehr in der Lage, sich von selbst zu entleeren, auch wenn dies vom Betroffenen sehr gewünscht wird.
Bei der supraspinalen Form führt eine Funktionsstörung des Gehirns zum Verlust der willkürlichen Kontrolle über die Blase. Typische neurologische Erkrankungen, die mit Blasenentleerungsstörungen und Detrusorhyperaktivität (Detrusor ist der Fachbegriff für den Blasenmuskel) einhergehen, sind Demenz, Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose.
Extraurethrale Inkontinenz
Bei der extraurethralen Form der Inkontinenz entleert sich der Urin nicht durch die Harnröhre, sondern durch fehlangelegte oder fehlgebildete Gänge. Ursache sind in den meisten Fällen Harnfisteln (zusätzlicher oder falsch angelegter Blasenausgang), die nicht selten durch medizinische Eingriffe (iatrogen) entstanden sind. Beispiele sind Fisteln zwischen Blase und Scheide (vesikovaginal) oder zwischen Harnleiter und Darm (ureterointestinal).
Enuresis
Als Enuresis (Enuresis nocturnus) bezeichnen Mediziner/innen nächtliches Einnässen ab einem Alter von fünf Jahren, ohne dass dafür eine organische Ursache vorliegt. Betroffen sind hauptsächlich Kinder, und zwar Jungen häufiger als Mädchen.
Die Ursachen für dieses Phänomen sind multifaktoriell. Dazu gehören familiäre Veranlagung, Reifungsverzögerung bestimmter Hirnareale, Mangel an antidiuretischem Hormon, geringe Blasenkapazität sowie psychische und psychosoziale Faktoren.
Stuhlinkontinenz
Wie bei der Harn-Inkontinenz gibt es auch bei der Stuhlinkontinenz verschiedene Formen, die auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sind. Ärztinnen und Ärzte unterscheiden zwischen primärer und sekundärer Stuhlinkontinenz. Die Ursachen für die primäre Stuhlinkontinenz sind direkte Schäden an den Nerven (Neuronen), welche die Darmentleerung mit steuern. Daher heißt sie auch “neurogene Stuhlinkontinenz”. Krankheiten, die mit solchen Nervenschäden einhergehen, sind zum Beispiel:
- Schlaganfall (Hirninfarkt, Hirnschlag)
- Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps), der auf die Nerven drückt
- Gehirntumor
- Querschnittslähmung
- neurologische Erkrankungen wie die Morbus Parkinson (Parkinson-Krankheit, Schüttellähmung), Multiple Sklerose, Demenz (z.B. Alzheimer-Krankheit, Morbus Alzheimer) oder die langjährige Zuckerkrankheit Diabetes mellitus (sie schädigt langfristig nicht nur die Gefäße, sondern auch die Nerven)
- Operationen im Beckenraum, welche die Nerven in Mitleidenschaft ziehen
- angeborene Wirbelsäulenfehlbildungen, etwa der „offene Rücken“ (Spina bifida)
Sekundäre Stuhlinkontinenz
Bei der sekundären Stuhlinkontinenz sind die Nerven nicht direkt geschädigt, sondern andere Erkrankungen führen zur Darmschwäche. Dadurch kann der Stuhl nicht mehr gehalten werden. Einige dieser Erkrankungen werden im Folgenden kurz beschrieben.
Die Schädigung des Afterschließmuskels kann während der Geburt (Dammriss) oder im Rahmen einer Operation (bei Analfisteln, Hämorrhoiden) entstehen. Auch bei einem Aftervorfall funktioniert der Schließmuskel manchmal nicht mehr richtig.
Wie bei der Harn-Inkontinenz kann auch bei der Stuhlinkontinenz ein geschwächter Beckenboden die Ursache sein. Mehrere Geburten, Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) oder das Alter schwächen den Beckenboden. Generell verlieren Muskulatur und Bindegewebe mit zunehmendem Alter an Spannkraft.
- Krankheiten, die mit häufigen Durchfällen einhergehen (z.B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa (geschwürige Entzündung des Dickdarms))
- chronische Verstopfung, die länger als drei Monate besteht
- langjähriger Missbrauch von Abführmitteln
- Verschiedene Studien stützen die Einschätzung, dass Analverkehr ein Faktor ist, der zur Stuhlinkontinenz bei Erwachsenen, insbesondere bei Männern, beiträgt.
- psychischen Erkrankungen und seelische Faktoren (Depression, Angststörungen und psychische Traumata)
Stuhlinkontinenz eine Erkrankung?
Es ist wichtig zu wissen, dass Stuhlinkontinenz keine eigenständige Erkrankung ist, sondern als Symptom vor dem Hintergrund verschiedener oben genannter Erkrankungen auftritt. Je nach Schweregrad kann die Stuhlinkontinenz in drei Schweregrade eingeteilt werden:
- Grad I (Leichte Form): unkontrollierter Abgang von Gas
- Grad II (Mittelschwere Form): unkontrollierter Abgang von dünnflüssigem Stuhl
- Grad III (Schwere Form): unkontrollierter Abgang von geformtem Stuhl
Es wird empfohlen, bei den ersten Symptomen einer Stuhlinkontinenz eine/n Arzt/ Ärztin aufzusuchen, um die genaue Ursache der Stuhlinkontinenz abzuklären und eine geeignete Behandlung zu finden. Ein/e Gastroenterologe/-in oder Proktologe/-in, kann zum Beispiel eine solche umfassende Beurteilung vornehmen.
Inkontinenz – Therapie und Anlaufstellen
Die Behandlungsmöglichkeiten von Inkontinenz-Erkrankungen sind heute dank der medizinischen Fortschritte viel größer als noch vor 20 Jahren. Es ist wichtig, dass die Personen bei den ersten Anzeichen rechtzeitig ärztliche Hilfe heranziehen. Die Basisuntersuchungen bei Inkontinenz können von Hausärzten/-innen, Gynäkologen/-innen, Urologen/-innen oder Chirurgen/-innen , Proktologen/-innen durchgeführt werden. Zu den Untersuchungsmethoden gehören:
- Blasendruckmessungen
- Ultraschall
- Blutuntersuchungen
- spezielle urodynamische Tests
Sobald die Diagnose feststeht, werden verschiedene Behandlungsmaßnahmen zur Therapie der Ursache der Inkontinenz empfohlen. In vielen Fällen kann Inkontinenz mit konservativen Maßnahmen behandelt werden. Dazu gehören physiotherapeutische Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur, Veränderungen von Verhalten (wie die sorgfältige Planung von Toilettengängen), Gewichtsreduktion, Medikamente oder Ernährungsumstellung.
Inkontinenz – Übungen
Der Beckenboden und seine Muskulatur sind von großer Bedeutung für die Verschlussfunktion von Blase und Darm. Im Folgenden sind ein paar Beckenbodenübungen zur Vorbeugung von Blasenschwäche und Inkontinenz allgemein zusammengestellt:
Erste Übung
Grundstellung im flachen Sitz einnehmen. Mit der Ausatmung ein Bein leicht gebeugt anheben. Der Beckenboden wird aktiviert – die Wirbelsäule rundet sich, die Spannung etwas halten, den Fuß wieder absetzen. Fuß wieder absetzen und mit der Einatmung die Beckenbodenspannung lösen. Bei dieser Übung die Beine wechseln.
Zweite Übung
Zum Beispiel eine Handtuchrolle oder ein Kirschkernkissen längs auf einen Hocker oder Stuhl legen. Dann darauf setzen. Nun auf die Handtuchrolle konzentrieren und sich vorstellen, das Handtuch mit der Beckenbodenmuskulatur zu greifen. Dabei ausatmen.
Dritte Übung
Ausgestreckt auf den Rücken legen. Die Hände liegen locker neben dem Körper und die Beine sind überkreuzt. Beim Ausatmen die Fußkanten aneinander drücken: dabei wird die Beckenbodenmuskulatur angespannt. Die Spannung mit der Einatmung auflösen.
Vierte Übung
Die Beine sind hüftbreit aufgestellt. Mit der Ausatmung Beckenbodenspannung aufbauen und das Gesäß zur Brücke anheben. Beim Einatmen das Gesäß wieder auf den Boden senken und die Spannung lösen.
Fünfte Übung
Aufgerichtet stehen; die Knie sind leicht gebeugt und die Füße hüftbreit auseinander. Eine Hand auf den Unterbauch legen, die andere Hand auf das Kreuzbein. Das Becken langsam nach vorne und nach hinten kippen. Die Bewegung mit den Händen unterstützen. Das Becken soll dabei so weit gekippt werden, wie es angenehm ist.
Ziele und Häufigkeit
Das Ziel des Trainings ist es, die Beckenbodenmuskulatur zu kräftigen, die Beckenorgane zu unterstützen und die Kontrolle über den Harn- und Stuhlgang zu verbessern. Alle Übungen können sowohl von Frauen, als auch von Männern angewendet werden. Eine gezielte Anspannung des Beckenbodens stärkt z. B. auch das Erektionsvermögen. Voraussetzung ist eine hohe Trainingscompliance der Patienten/-innen, da die Trainingsempfehlung bei drei Mal täglich liegt und nur dann erfolgversprechend ist. Zudem ist eine ausführliche fachliche Anleitung notwendig.
Inkontinenz – Therapien
Einige Medikamente wie Hormone, Antidepressiva und α- und β-Adrenergetika können bei bestimmten Formen der Inkontinenz sehr wirksam sein. Allerdings sollten sie eher als Ergänzung und nicht als Ersatz für andere Maßnahmen eingesetzt werden. Es gibt Medikamente, die die Muskulatur der Blasenwand entspannen, und solche, die die Spannkraft des Schließmuskels erhöhen. Medikamente, die den Blasenschließmuskel entspannen, können bei einer Obstruktion des Blasenausgangs oder bei männlichen Patienten mit Drang- oder Überlaufinkontinenz eingesetzt werden.
Zu den konservativen Behandlungsmethoden gehört auch die elektromagnetische Beckenbodenstimulation, bei der Nerven zur Aktivierung des Beckenbodens stimuliert werden. Eine Verbesserung der Inkontinenz durch elektromagnetische Stimulation wurde jedoch nur in wenigen Studien beschrieben, ein eindeutiger Nachweis fehlt.
Wenn keine der oben genannten Behandlungsmaßnahmen hilft, besteht die Möglichkeit einer chirurgischen Behandlung. Es gibt verschiedene operative Verfahren, um die Ursachen der Inkontinenz zu beheben oder die Symptome zu lindern. Bei Belastungsinkontinenz können chirurgische Eingriffe wie die so genannte Bänder- oder Schlingenoperation (bekannt als TVT – tension-free vaginal tape) durchgeführt werden. Dabei wird ein Band oder eine Schlinge um die Harnröhre platziert, um die Unterstützung der Harnröhre zu verbessern und den unkontrollierten Harnverlust zu reduzieren.
Bei Dranginkontinenz können chirurgische Verfahren wie die Injektion von Botulinumtoxin in die Blase eingesetzt werden. Bei der Blasen-Botulinumtoxin-Injektion wird Botulinumtoxin (von Bakterien produziertes Gift) in die Blasenmuskulatur injiziert, um deren Aktivität und damit den Harndrang zu reduzieren.
Unter den chirurgischen Behandlungen der Stuhlinkontinenz sind heute die Operation am Schließmuskel, der Darmschrittmacher (Sacralnervenstimulation), die Prolapsoperation, die Injektion von „Bulking Agents“ (Substanzen wie Kollagen oder Silikon, so dass sie im Gewebe verbleiben und den Analkanal verengen) und der künstliche Darmausgang häufiger.
Inkontinenz – Prävention
Um einer Inkontinenzerkrankung vorzubeugen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, unter anderem:
- regelmäßiges Beckenbodentraining, um die Muskulatur im Bereich des Beckens zu stärken
- gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung zur Erhaltung eines gesunden Körpergewichts
- übermäßigen Alkohol- und Koffeinkonsum vermeiden und stark gewürzte Speisen reduzieren
- ausreichend trinken, aber große Flüssigkeitsmengen vor dem Schlafengehen vermeiden
Inkontinenz – Fazit
Inkontinenz ist ein weitverbreitetes, oft belastendes Problem, das den Alltag stark beeinträchtigen kann. Es gibt verschiedene Formen der Inkontinenz mit unterschiedlichen Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Eine frühe Diagnose und eine gezielte Behandlung sind entscheidend für die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität. Vorbeugende Maßnahmen wie Beckenbodentraining, eine gesunde Lebensweise und die Vermeidung bestimmter Risikofaktoren können dazu beitragen, das Risiko einer Inkontinenz zu verringern. Es ist wichtig, dass die Betroffenen offen über ihre Beschwerden sprechen und professionelle Unterstützung suchen, um eine angemessene Versorgung und Betreuung zu erhalten.
Stellenangebote finden
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Häufige Fragen
- Welche Übungen eignen sich bei Inkontinenz nach einer Prostata-OP?
- Was kann man gegen Inkontinenz tun?
- Welche Ursachen kann Inkontinenz haben?
- Wo finden Betroffene von Inkontinenz Hilfe?
Nach einer Prostataoperation können Übungen zur Stärkung des Beckenbodens und zur Verbesserung der Blasenkontrolle hilfreich sein. Dazu gehören Beckenbodentraining, Atemübungen und Biofeedbacktraining zur Steigerung der Übungseffizienz.
Inkontinenz kann sowohl durch konservative Maßnahmen wie Beckenbodentraining, medikamentöse Therapie, Lebensstiländerungen als auch durch operative Maßnahmen behandelt werden.
Eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur, Nervenschäden nach Operationen im Beckenbereich und Harnwegsinfektionen sind einige der Ursachen für eine Inkontinenzerkrankung.
Menschen, die von Inkontinenz betroffen sind, finden Hilfe und Unterstützung bei ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin. Dort kann eine erste Einschätzung erfolgt, weitere Untersuchungen durchgeführt und Behandlungsmöglichkeiten besprochen werden. Darüber hinaus gibt es spezialisierte Kontinenzberater/innen oder Inkontinenzschwestern, die Unterstützung, Beratung und Hilfe anbieten.
1. Harninkontinenz, Servicematerial, https://www.harninkontinenz-info.de/servicematerial/ (Abrufdatum: 11.05.2023).
2. Amboss, https://next.amboss.com/de/article/Ai0R8f#Z436d2c18784fc41ad0694d0708ab9fd8 (Abrufdatum: 11.05.2023).
3. Uniklinik Ulm, Broschüre Inkontinenz, https://www.uniklinik-ulm.de/fileadmin/default/Kliniken/Frauenklinik/Downloads/broschuere_inkontinenz.pdf (Abrufdatum: 11.05.2023).
4. USZ, Stuhlinkontinenz, https://www.usz.ch/krankheit/stuhlinkontinenz/ (Abrufdatum: 11.05.2023).
5. FSW, Inkontinenz Ursachen und Hilfe, https://www.fsw.at/downloads/broschueren/pflege_betreuung/inkontinenz-ursachen-hilfe.pdf (Abrufdatum: 11.05.2023).
6. Sailer, Marco et al.: Expertise Allgemein und Viszeralchirurgie. Koloproktologie, 2 Erkrankungen, 10 Stuhlinkontinenz, 2016, https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0036-134246 (Abrufdatum: 12.05.2023).