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Haarausfall ist ein Phänomen, das jeden Menschen betrifft. Fallen allerdings vermehrt Haare aus oder es kommt zur Ausbildung kahler Stellen oder gar einer Glatze, führt das häufig zu großer Verunsicherung. Die Ursachen für Haarausfall sind vielfältig und reichen von ganz natürlichen Prozessen, bis hin zu schwerwiegenderen Erkrankungen. Dementsprechend vielfältig sind auch die möglichen Therapien. Wieviel Haarausfall ist normal? Wann sollte ein Arzt konsultiert werden und was kann man dagegen tun? Der folgende Beitrag klärt über diese und weitere spannende Fragen rund um Alopezie auf.
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Haarausfall – Was ist das?
Unter Haarausfall, in der Fachsprache auch als Alopezie bezeichnet, wird der übermäßige Verlust von Haaren verstanden. Ein Verlust von etwa 100 Haaren pro Tag gilt als normal. Wird jedoch der Wachstumszyklus der Haare gestört, kann es zu verstärktem Haarausfall kommen. Betroffen sind sowohl Männer als auch Frauen, wobei der Verlust des Haupthaares oft bei Männern in Form von Geheimratsecken beginnt, während bei Frauen häufig eine allgemeine Ausdünnung auftritt. In Österreich leiden etwa 50 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen unter Haarausfall. Besonders häufig tritt Alopezie in der Altersgruppe ab 50 Jahren auf, doch auch jüngere Menschen können betroffen sein.
Lebenszyklus der Kopfhaare
Der Lebenszyklus eines Haares besteht aus drei Phasen, der Wachstumsphase (Anagenphase), der Übergangsphase (Katagenphase) und der Ruhephase (Telogenphase). Es sind prozentual betrachtet immer etwa gleich viele Haare in den entsprechenden Phasen, sodass die Verteilung und die Haardichte konstant bleiben. Es ist normal, dass etwa 100 Haare täglich ausfallen. Der Lebenszyklus der Haare wiederholt sich stetig.
Haarausfall – Ursachen, Symptome und Risikofaktoren
Haarausfall kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, die sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein können. Zu den häufigsten Ursachen zählen eine genetische Veranlagung, hormonelle Veränderungen, Mangelernährung, Stress und bestimmte Erkrankungen oder Therapieformen. Auch Umwelteinflüsse, sowie der Lebensstil im Allgemeinen spielen eine Rolle.
Genetische und hormonelle Ursachen
Die wohl bekannteste Form des Haarausfalls ist die androgenetische Alopezie, die durch genetische Veranlagung ausgelöst wird. Hierbei reagieren die Haarfollikel hormonempfindlich. Diese Form des Haarausfalls betrifft hauptsächlich Männer, kann aber auch bei Frauen auftreten. Hormonelle Schwankungen, insbesondere ein Überschuss an Androgenen, können dann wiederum zu verstärktem Haarausfall führen. Bei Frauen sind Schwangerschaft, Geburt und die Wechseljahre oft Auslöser für hormonell bedingten Haarausfall. Auch eine Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion kann das Haarwachstum negativ beeinflussen.
Stress, Ernährung und psychische Belastung
Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Zink, Biotin und Proteinen kann das Haarwachstum erheblich beeinträchtigen. Eine unausgewogene Ernährung oder strenge Diäten führen häufig zu diffusem Haarausfall, da der Körper nicht ausreichend mit den nötigen Bausteinen versorgt wird, die für die Bildung von Haaren erforderlich sind. Aber auch chronischer Stress und psychische Belastungen können den Haarzyklus stören und zu einem vorzeitigen Übergang der Haare in die Ruhephase führen, was vermehrten Haarausfall zur Folge hat.
Erkrankungen, Medikamente und Umwelteinflüsse
Bestimmte Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, Diabetes oder schwere Infektionen können ebenfalls Haarausfall auslösen. Auch einige Medikamente, wie Chemotherapeutika, Betablocker oder Antidepressiva, sind hierfür bekannt. Schädliche Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung, Schadstoffe, oder chemische Substanzen können die Haarfollikel schädigen und Haarausfall fördern. Ein ungesunder Lebensstil, einschließlich Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum, kann das Haarwachstum ebenfalls beeinträchtigen.
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Haarausfall – Formen
Es gibt verschiedene Formen des Haarausfalls, die unterschiedlich behandelt werden müssen. Die häufigsten Formen sind genetisch bedingter Haarausfall, diffuser Haarausfall und kreisrunder Haarausfall. Der genetisch bedingte Haarausfall, auch androgenetische Alopezie genannt, ist die häufigste Form und betrifft vor allem Männer. Dabei reagieren die Haarfollikel empfindlich auf Dihydrotestosteron (DHT), was zu einer Verkürzung des Haarzyklus und einer Miniaturisierung der Follikel führt. Dies zeigt sich bei Männern oft durch Geheimratsecken und kahle Stellen am Hinterkopf. Bei Frauen tritt diese Form meist in Form einer Ausdünnung des Scheitels auf.
Diffuser Haarausfall betrifft hingegen die gesamte Kopfhaut und kann durch Stress, Mangelernährung, hormonelle Schwankungen oder Erkrankungen verursacht werden. Auch toxische Einflüsse, wie sie etwa bei der Einnahme bestimmter Medikamente oder nach schweren Infektionen auftreten, können dazu führen. Da hier der Haarausfall gleichmäßig verteilt ist, kann die Ursache oft nur durch eine umfassende ärztliche Untersuchung ermittelt werden.
Der kreisrunde Haarausfall, auch als Alopecia areata bekannt, äußert sich durch scharf begrenzte, kahle Stellen. Die genaue Ursache ist unbekannt, jedoch wird eine Autoimmunreaktion vermutet, bei der das Immunsystem irrtümlich die eigenen Haarfollikel angreift. Des Weiteren gibt es den vernarbenden Haarausfall, der durch Verletzungen oder entzündliche Erkrankungen der Kopfhaut entsteht, sowie den mechanische Haarausfall, der durch übermäßige Belastung der Haarfollikel, etwa durch straffe Frisuren, verursacht wird.
Haarausfall – Was man dagegen tun kann
Die Behandlungsmöglichkeiten für Haarausfall sind ebenso vielfältig wie die Ursachen. Abhängig von der Ursache und dem Schweregrad des Haarausfalls stehen verschiedene Therapien zur Verfügung.
Zur Behandlung von androgenetischer Alopezie werden spezifische Medikamente eingesetzt. Diese fördern beispielsweise die Durchblutung der Kopfhaut und können so den Haarwuchs stimulieren. Andere Präparate wirken auf hormoneller Ebene und hemmen die Bildung von DHT, was den Haarausfall verlangsamt. Weitere Therapien umfassen eine Behandlung mit Eigenblutplasma, das in die Kopfhaut injiziert wird, oder Lichttherapien, die die Zellregeneration fördern sollen.
Neben medikamentösen Behandlungen gibt es spezielle Shampoos und Kosmetika, die das Haarwachstum unterstützen sollen. Inhaltsstoffe wie Koffein, Biotin oder Keratin sind hierbei besonders beliebt. Hausmittel wie Kokosöl, Zwiebel- oder Knoblauchextrakte werden ebenfalls verwendet, auch wenn deren Wirksamkeit wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist.
Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung können dem Haarausfall ebenfalls entgegenwirken. Besonders Eisen, Zink und B-Vitamine sind für gesundes Haarwachstum essentiell. Regelmäßiger Sport fördert zudem die Durchblutung der Kopfhaut. Zusätzlich gibt es alternative Ansätze wie Akupunktur, Kopfhautmassagen oder die Anwendung von ätherischen Ölen. Es ist jedoch ratsam, alternative Therapien nur ergänzend zu etablierten Behandlungsformen einzusetzen.
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Haarausfall – Haartransplantation
Eine Haartransplantation kann für Personen mit fortgeschrittenem Haarausfall eine dauerhafte Lösung darstellen, wenn keine der oben genannten Behandlungsoptionen zu einer signifikanten Verbesserung führt. Bei einer Haartransplantation handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff bei dem Haarfollikel aus einem dicht besetzten Bereich des Kopfes (häufig dem Hinterhaupt) entnommen und auf die kahlen Stellen transplantiert werden. Dieser Schritt sollte allerdings gut überlegt und nur von einem erfahrenen Facharzt durchgeführt werden.
Nutzen und Risiken von Haartransplantationen
Haartransplantationen bieten die Möglichkeit, kahle Stellen dauerhaft zu beseitigen. Allerdings sind diese Eingriffe mit Risiken verbunden, darunter Infektionen, Narbenbildung und das Risiko eines unnatürlichen Aussehens. Die Erfolgsquote ist hoch, vorausgesetzt, die Transplantation wird von einem spezialisierten Arzt durchgeführt. Je nach verbliebener Haarmenge können Lücken dadurch zuverlässig und dauerhaft wieder verdichtet werden.
Kosten und Kostenübernahme
Die Kosten für eine Haartransplantation variieren je nach Umfang und Klinik stark. In Österreich muss man mit Preisen zwischen 3.000 und 10.000 Euro rechnen. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse erfolgt in der Regel nicht, da es sich um einen ästhetischen Eingriff handelt. Bevor man erwägt, eine kostengünstigere Behandlung im Ausland in Betracht zu ziehen, sollte man sich genau über die dortigen Qualitätsstandards bei solchen Eingriffen informieren, um Infektionen, Fehlbehandlungen oder andere unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden.
Haarausfall – Prognose und Prävention
Die Prognose hängt stark von der Ursache ab. Während genetisch bedingter Haarausfall meist nicht vollständig gestoppt werden kann, lassen sich andere Formen durch gezielte Behandlung oft gut kontrollieren. Eine frühzeitige Diagnose und ein gezielter Behandlungsansatz verbessern die Erfolgsaussichten erheblich. Präventiv können eine gesunde Ernährung, die Vermeidung von Stress und eine schonende Haarpflege dazu beitragen, das Risiko für Haarausfall zu senken.
Passende Jobs
Haarausfall kann den verschiedensten Ursachen und begünstigten Faktoren zugrunde liegen. Passende Jobs in diesen Bereichen finden sich bei Medi-Karriere. Hier gibt es Jobs als Ernährungsberater, Jobs als Gesundheitsmanager und Jobs als Hygienefachkraft.
- Haarausfall, https://www.gesundheit.gv.at/... (Abrufdatum: 02.12.2024)
- Alopezie (Haarausfall), https://www.msdmanuals.com/... (Abrufdatum: 02.12.2024)
- Die 5 häufigsten Formen von Haarausfall und was Sie dagegen tun können, https://www.apothekerkammer.at/... (Abrufdatum: 02.12.2024)
- Haarausfall, https://www.netdoktor.at/... (Abrufdatum: 02.12.2024)
- Haarausfall bei Frauen: Welche Behandlung hilft?, https://www.ndr.de/... (Abrufdatum: 02.12.2024)
- Mittel gegen Haarausfall für Männer und Frauen: Welche helfen?, https://www.ifue-haartransplantation.de/... (Abrufdatum: 02.12.2024)
- Was hilft gegen Haarausfall? 10 Tipps, wie Sie Haarausfall vorbeugen und wirksam behandeln, https://www.haarzentrum.de/... (Abrufdatum: 02.12.2024)
- Haarausfall bei Männern: Was tun?, https://www.nivea.de/... (Abrufdatum: 02.12.2024)
- Haarausfall stoppen: Was Sie gegen Haarverlust tun können, https://www.aok.de/... (Abrufdatum: 02.12.2024)
- Acht Haarsausfall-Ursachen, https://fontana-klinik.de/... (Abrufdatum: 02.12.2024)
- Haarzyklus: Der stete Kreislauf des Haarwachstums, https://www.priorin.ch/... (Abrufdatum: 02.12.2024)