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Im Studium Public Health lernt man alle Kompetenzen, um die Gesundheit der Bevölkerung zu untersuchen. Währenddessen beschäftigt man sich mit dem Ausbruch von Krankheiten und wie diese eingedämmt werden können. Alles Wichtige, das Interessierte zum Studiengang Public Health wissen müssen und welche beruflichen Perspektiven sie erwarten, gibt es hier zu lesen.
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Was ist Public Health?
Public Health gehört zu den Studiengängen aus dem Gebiet der Gesundheitswissenschaften und wird oft auch als Gesundheitsmanagement, Gesundheitsforschung oder Health Care Studies bezeichnet. Während die Medizin sich mit dem Gesundheitszustand eines einzelnen Menschen beschäftigt, geht es im Public Health Studium um die Gesundheit einer ganzen Bevölkerung und das Gesundheitssystem eines Landes.
Demzufolge setzten sich die Studenten/-innen des Studiengangs Public Health mit Erkrankungen wie AIDS, Corona, Depressionen oder Grippewellen auseinander und gehen zum Beispiel der Frage nach, warum einige Menschen erkranken und andere nicht. Zudem untersuchen die Studenten/-innen, wie sich etwa Volkserkrankungen wie Diabetes vermeiden lassen und diskutieren sowohl die derzeitige Situation, als auch mögliche künftige Entwicklung.
Der Studiengang ist interdisziplinär aufgebaut. Es werden also Themen aus unterschiedlichen Fachgebieten wie der Medizin, Psychologie oder den Sozialwissenschaften behandelt. Das Studium wird überwiegen als berufsbegleitendes Präsenzstudium im Master, weniger jedoch auch als Bachelorstudiengang angeboten.
Public Health – Zugangsvoraussetzungen
Zu den Zugangsvoraussetzungen des Masterstudiengangs Public Health zählt der Abschluss eines facheinschlägigen Bachelor-, Fachhochschul- oder Diplomstudiengangs oder in einem anderen gleichwertigen facheinschlägigen Studium an einer anerkannten Bildungseinrichtung.
Darüber hinaus ist ein Kriterium des Studiums vor allem einschlägige Berufserfahrungen im Gesundheitswesen von einem Jahr oder mehr. Weiterhin setzen manche Hochschulen Englischkenntnisse auf dem Niveau B2 sowie Deutschkenntnisse auf dem Niveau C1 voraus.
Ein Eignungsfeststellungsverfahren könnte ebenfalls auf die angehenden Masterstudenten/-innen zukommen. Das regelt die jeweilige Studiengangsleitung. Bei Nicht-Akademiker/innen wird eine Berufserfahrung von mindestens fünf Jahren im Gesundheitsbereich oder mindestens drei Jahre Praxis in einer Führungsposition in dieser Branche vorausgesetzt.
Wer sich für das Bachelorstudium entscheidet, benötigt dafür den Nachweis der allgemeinen Universitätsreife sowie Englischkenntnisse auf B2-Niveau. Einige Standorte führen außerdem ein Aufnahmeverfahren durch.
Zudem sollten die Studenten/-innen ein allgemeines Interesse für das Gesundheitswesen haben und über eine analytische Denkweise sowie kulturelles Interesse verfügen.
Public Health – Studieninhalte
Der Studiengang Public Health vereint Inhalten aus verschiedenen gesundheitswissenschaftlichen Bereichen. Wissensgrundlagen erhalten Studierende in folgenden Lehrveranstaltungen, sowohl in Theorie als auch Praxis:
- Medizin
- Gesundheitspsychologie
- Gesundheitsökonomie
- Politikforschung
Darüber hinaus gehören zum Universitätslehrgang folgende Themenbereiche, in denen die Public-Health-Ausbildung die Studierenden auf ihr späteres Berufsleben umfassend vorbereitet:
- medizinische Grundlagen
- Gesundheitsökonomie
- wissenschaftliches Arbeiten
- Epidemiologie
- gesundheitliche Risiken
- Ressourcen im Lebenslauf
- Gesundheitsmanagement
- Statistik
- Psychologische Grundlagen
- Sozialforschung
- Sozialstruktur
- Gesundheitsförderung
- Prävention
- Soziologie
Public Health studieren – Dauer und Verlauf
Der Bachelorstudiengang Public Health dauert in der Regelstudienzeit rund sechs Semester, also drei Jahre, und schließt mit dem Bachelor of Science (BSc) ab. Je nach Institut kann das Studium in Vollzeit, aber auch als Fernstudiengang absolviert werden. Der Lehrgang beginnt sowohl zum Sommer- als auch zum Wintersemester.
Das Masterstudium, das als Vertiefung der Fähigkeiten dient, umfasst zwischen vier und sechs Semester. Es endet mit einem dem Master of Public Health (MPH). Der Studiengang wird in den meisten Fällen als berufsbegleitendes Präsenzstudium, seltener auch in Vollzeit angeboten. Der Unterricht findet dann abends oder in Blockveranstaltungen statt.
Praxissemester und Forschungsprojekte nehmen sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudiengang einen festen Platz ein. Die theoretisch gewonnen Kenntnisse der Studenten/-innen können praktisch angewandt werden. In manchen Einrichtungen ist zudem auch ein Auslandssemester möglich, wenn eine Kooperation dafür vorhanden ist. Es kommt jedoch auf den individuellen Standort an.
Ein typischer Studienverlaufsplan sieht so aus:
1. Semester | 2. Semester | 3. Semester | 4. Semester |
Wissenschaftliche Kompetenz: Grundlagen | Wissenschaftliche Kompetenzen: Methoden und Praktikum | Wissenschaftliche Kompetenz: Vertiefung | Wissenschaftliche Kompetenz: Kommunikation |
Prävention und Gesundheitsförderung | Primary Health Care und Versorgungsforschung | Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik | Management im Gesundheitswesen |
Health Sience: Public Health 1 | Health Science: Public Health 2 | Evidenzbasierte Entscheidungsfindung | Health Technology Assessment (HTA) |
Epidemiologie 1 | Epidemiologie 2 | Masterarbeit | Masterarbeit |
Gesundheitssysteme | Global Health | Spezialisierung 3 | Spezialisierung 4 |
Spezialisierung 1 |
Public Health – Abschluss
Überwiegend belegen Interessierte Public Health erst als Masterstudium. Während in Österreich eine Vielzahl von Universitäten und Hochschulen gibt, die den Masterstudiengang anbieten, gibt es das Bachelorstudium nur an wenigen Fakultäten. Das lässt sich vor allem darauf zurückführen, dass das Studium meist auf Menschen mit einschlägiger Berufserfahrung im Gesundheitswesen abzielt, die sich mit Hilfe des Studiengangs auf eine Führungsposition oder aber eine Karriere in der Forschung vorbereiten. Master- wie auch Bachelorstudium schließen mit dem Verfassen der Master- bzw. Bachelorthesis ab.
Public Health – Karriereperspektiven
Public Health ist ein Arbeitsfeld mit Zukunft, denn Gesundheit und die Erforschung von Krankheiten in der Bevölkerung sind nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie zunehmend von Bedeutung. Die Berufsaussichten für Absolventen/-innen des Studienganges Public Health sind aufgrund des hohen Bedarfs an Experten/-innen dementsprechend gut.
Die Akademiker/innen können vielfältige Tätigkeiten innerhalb des Gesundheitssystems aufnehmen und in nahezu allen Bereichen der Gesundheitsförderung und Prävention arbeiten. Auch die gesundheitswissenschaftliche Lehre oder Forschung an einer Universität kann einen potenziellen Arbeitszweig für Absolventen/-innen darstellen.
Weiters können Public Health Absolventen/-innen in Einrichtungen für Qualitätssicherung im Gesundheitswesen, in gemeinnützigen Vereinen und Verbänden für Entwicklungszusammenarbeit, Ministerien, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, Sozialversicherungsträgern wie Krankenkassen, Pharmaunternehmen sowie in der Gesundheitsberatung oder Öffentlichkeitsarbeit tätig werden. Leitungsfunktionen beziehungsweise Führungsaufgaben mit Schwerpunkt Management, Krankheit oder Lebensstilmedizin, Pflege, Präventivmedizin oder ähnlichem können Absolventen/-innen auch wahrnehmen.
Public Health – Gehaltsaussichten
So unterschiedlich wie die Berufszweige sind, in welchen die Absolventen/-innen des Studiengangs Public Health tätig werden können, verhält es sich auch mit den Gehältern. Denn das monatliche Einkommen der Gesundheitswissenschaftler/innen ist sowohl von der Branche und Größe des Unternehmens, als auch von dem Bundesland und weiteren Faktoren abhängig. Zudem gilt es zu berücksichtigen, ob das Studium als Bachelor- oder Masterstudiengang abgeschlossen wurde. Das Gehalt lässt sich demnach nicht pauschalisieren, da es keine einheitlichen Regelungen gibt und es individuellen Faktoren unterliegt.
Das durchschnittliche Gehalt zum Berufseinstieg liegt jedoch zwischen 3.500 Euro und 4.800 Euro brutto monatlich. Im Laufe der Jahre steigt in der Regel das Gehalt an. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich die Gesundheitswissenschaftler/innen spezialisiert haben. Weiterbildungen im Gesundheitssektor sowie Leitungsfunktionen tragen darüber hinaus zu einer Verbesserung der Gehaltsaussichten bei.
Es besteht die Möglichkeit, folgende Berufe zu ergreifen oder sich durch Weiterbildungen dafür zu qualifizieren. Die Gehälter sehen so aus:
Beruf | Bruttomonatsgehalt |
Medizinökonom/in | 2.060 – 2.960 € |
Gesundheitmanager/in | 2.160 – 2.850 € |
Gesundheitspsychologe/in | 2.740 – 2.900 € |
Forschungsmanager/in | 2.200 – 2.960 € |
Pflegewissenschaftler/in | 2.750 – 2.960 € |
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